09 März 2008

Der "totale Papierkrieg" - diesmal gegen die GEZ

Liebe LeserInnen,

hier mal wieder ein neuer Post zum Thema sinnloser Papierkrieg in Deutschland. Diesmal ist die GEZ "dran". Ich wünsche viel Spass beim Lesen und hoffe, dass Euch das Lachen dabei nicht an der einen oder anderen Stelle im Halse stecken bleibt. Ehrlich gesagt finde ich das Thema nämlich nur "bedingt lustig" und ich denke, man muss schon einen "elefantösen Humor besitzen", um darüber noch lachen zu können.

Prost Mahlzeit Deutschland!
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An die GEZ
50656 Köln

Ihr Schreiben vom 16.02.2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

In Ihrem letzten Schreiben vom 16.02.2008 haben Sie mich darauf hingewiesen, dass die Befreiung von den Rundfunkgebühren für mein Gebührenkonto am 31.03.2008 abläuft. Sie haben bei mir angefragt, ob der Grund für die Befreiung weiterhin vorliegt.

Ich möchte Ihnen hiermit mitteilen, dass der Grund für die Befreiung weiterhin vorliegt. Den angegebenen Grund habe ich nach völlig unnötiger mühsamer „Durchfragerei“ bei der Arbeitsgemeinschaft für Erwerbstätige in Landshut erfahren. Da ich an einem bösartigen Hirntumor erkrankt bin, können Sie davon ausgehen, dass das (vermutlich) auch weiterhin so bleiben wird, es sei denn, Sie haben jetzt gerade DAS Heilmittel einstecken.

Auch wenn es Sie, die „Sklaven des Systems“ nicht interessieren wird. Leider darf ich trotz meines Arbeitswillens nichts tun, weil mir ständig bescheinigt wird, ich wäre erwerbsunfähig.

Zur „Verhübschung“ der Arbeitslosenstatistiken werde ich nunmehr vermutlich von der ARGE Landshut in den Zuständigkeitsbereich des Sozialamtes „abgeschoben“.

Ich möchte hier nur soviel anmerken, dass ich es für eine absolute Zumutung halte, dass ich mich in meiner Situation andauernd rechtfertigen muss, ob ich denn nun noch krank bin bzw. ob ich denn jetzt z.B. noch von der Rundfunkgebühr befreit werden darf oder nicht. Es ist weiterhin eine absolute Zumutung, dass ich ständig wie eine Nummer behandelt werde und von Amt zu Amt weiter abgeschoben werde und sich niemand dafür interessiert, dass ich ein MENSCH UND KEINE NUMMER BIN!

Ich möchte Ihnen in aller freundlichen Bestimmtheit etwas sagen: Genau dieses Verhalten hat es ermöglicht, dass in Deutschland zwischen 1933 und 1945 6 Millionen Menschen in den Gaskammern der Nazidiktatur landen konnten. Die Juden die dort „gelandet sind“ hatten Nummern in die Arme tätowiert. Wenn Sie jetzt denken sollten, dass der Vergleich völlig unverhältnismäßig sei, so halte ich entgegen: “Wehret den Anfängen!“

Meine Frage nun an die GEZ: würde es den „Verwaltungsvorgang“ beschleunigen, wenn ich mir meine Nummer gleich in meinen Arm tätowieren lassen würde? Evtl. gleich mit einem Barcode? Dann bräuchten Sie den Code nur noch einscannen und die „entsprechend lästigen“ Menschen „aussortieren“. Das wäre doch absolut effektiv, finden Sie nicht?

Ich weiß, dass Sie, als Sachbearbeiter / Sachbearbeiterin dafür „nichts können“ und Sie nur „Ihre Arbeit tun“. Vermutlich schimpfe ich (leider wie so oft in den gesichtslosen Ämtern) den völlig falschen Menschen mit meinen sarkastischen Bemerkungen. Sie sind auch nur ein Mensch. Aber es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie diesen Brief an die zuständigen Stellen weiterleiten könnten. Damit es diejenigen trifft, die solchen Unsinn in Gesetze und Vorschriften verpacken, die Sie als „Sklaven des Systems“ dann „ausbaden dürfen“.

Ich fürchte nur leider, dass der Brief am St. Nimmerleinstag in Utopia landet. Aber als Mensch wird man ja mal träumen dürfen... (übrigens: Utopia = wörtlich „Nirgendwoland“)

Leider sind Menschen auch zu solch grausamen Alpträumen fähig, wie der, den Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts „geträumt“ hat. Dummerweise gibt es offensichtlich in diesem Staat genug Menschen, die breitwillig den „Rattenfängern“ hinterherlaufen, um Sie in die Positionen zu wählen, die sie zu solchem Unsinn befähigt, wie den, den Sie als Sachbearbeiter/In jetzt wieder mal aushalten müssen.

Also nichts für ungut. Sie, liebe(r) Sachbearbeiter sind nicht persönlich gemeint. Ich schimpfe hier über den gesichtslosen Amtsschimmel, der hier „mal wieder gewiehert hat“. Sie haben sich beim Lesen hoffentlich halbwegs amüsiert. Ich hoffe, dass Ihnen beim Lesen der Zeilen nicht das Lachen im Halse stecken bleibt.

Ich habe mir jetzt immerhin meinen Frust von der Seele geschrieben. Damit ist die Sache für mich erledigt. Ich habe nämlich durchaus andere (schönere) Dinge zu tun, als einen sinnlosen Papierkrieg mit sämtlichen Ämtern zu führen, die mich gängeln.

Ich wünsche noch viel Freude an Ihrem „Arbeitsplatz“, sofern dies in einem Amt überhaupt möglich ist. Ich habe eher öfter den Eindruck ,das die Menschen, die dort (freiwillig?) arbeiten zum Lachen in den Keller gehen müssen, weil die Überwachungskameras, die auf sie gerichtet sind, sie dazu nötigen, sich in eine „stille Ecke“ zu verkriechen, um noch heimlich Freude an der Arbeit haben zu können.

Ich habe mich jedenfalls beim Schreiben dieser Zeilen (halbwegs) amüsieren können. Damit bekomme ich für meine Rundfunkgebühren dann wenigstens doch noch ein klein wenig ernsthafter Unterhaltung geboten. Das Fernsehprogramm ist leider meist so schlecht, dass ich dafür nicht wirklich was zahlen wollen würde.

Als Student bin ich mir ohnehin schon verdächtig vorgekommen, weil ich die Gebühren bezahlt hatte. Wussten Sie, dass die Terror-Attentäter, die beim so genannten 9/11 beteiligt waren im Nachhinein dadurch aufgefallen sind, dass sie als Studenten „freiwillig“ ihre Rundfunkgebühren bezahlt haben?

Es grüßt Sie mit freundlichen Grüßen die „arme, geknechtete Seele“

Gerd Löffler

PS: Kopf hoch, Sie dürfen ja vielleicht bald in Pension gehen. Wenn sie noch was bekommen. ;)

PPS: Diese und ähnlich „böse“ und unterhaltsame Geschichten können Sie online finden unter:
http://gerdprivat.blogspot.com (aber lassen Sie sich nicht in der Arbeit dabei erwischen. Sonst werden Sie am Ende auch noch gegängelt...)

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Hinzufügung nach nochmaligem Lesen: Falls ihr mich für unzurechnungsfähig halten wollt - nur zu. Ich habe zwar ein Loch im Gehirn (im wörtlichen Sinne), aber ich kann noch sehr gut denken. Und ich galube, ich denke grade, dass ich sehr gut verstehe, was hier in diesem Land schief läuft. Dazu braucht man nur "die Augen auf zu machen!" Aber schaut nicht zu genau hin, die Wahrheit will nämlich keiner so genau wissen! Die schmerzt nämlich...

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