29 Dezember 2007

Jetzt aber...

So, im letzten Post hat Donald sein Fett abgekriegt ;)

Als kleine Wiedergutmachung möchte ich hier nochmal ausdrücklich auf Donalds Weblog hinweisen!

Er hat da einige sehr interessante Gedankengänge gepostet.

Denken ist Handeln. Laut denken ist hörbares Handeln. Malen ist sichbares Handeln. In diesem Sinne hat Malerei immer ein performatives Element.

Das ist meine Anmerkung zu seinem Tun.

Aufklärung...

...ist, wenn ich...

Nein, mal im Ernst. Ich möchte hier mal etwas präzisieren:

Im diesem Post bin ich anscheinend etwas missverstanden worden (siehe den Kommentar von Donlad - schöne Grüße nach HH übrigens!) Ich produziere hier keine "Stimmungsbilder" - ich produziere Rauschen. Sowas wie das Grieseln, das man auf dem Fernseher sehen konnte, als es noch einen Sendeschluss gab.

Mit Stimmungen hat das für mich nichts [Ergänzung vom 4.1.08 - besser :wenig] zu tun. (Nichts für Ungut, Donald, aber das wollte ich klären) ;)

Wenn es hier auf den ersten Blick auch immer um Alles und Nichts zu gehen scheint, folgt das Ganze durchaus einem gewissen Plan. Stellen sie sich vor, ich gehe auf einem Gehsteig und schreibe mit Kreide immer wieder den Satz "Ich weiß nicht was ich tue" auf den Boden. Wie glauben sie, wird das "Bild" aussehen, das ich nach 200 Metern gehen und schreiben produziert habe?

So, und jetzt stellen sie sich vor, ich tue das nicht nur mit einem Satz, sondern mit verschiedenen Sätzen und/oder Worten und dann nicht nur 200 Meter, sondern viele viele Kilometer lang. Was denken Sie, wird sichtbar werden? Ein Lebensweg?

Dieser Lebensweg wird sicherlich einzelne "Stimmungsbilder" enthalten. Insgesamt aber ist und bleibt es aber ein statistisch gestreutes Rauschen, aus dem man/frau wie beim Kaffesatzlesen (fast) alles herauslesen kann. Je nachdem, welche Brille man/frau aufsetzt.

Das ist, was ich meine mit "Ich produziere Rauschen und ihr dürft filtern".

Kommentare sind erwünscht bzw. gern gesehen!

Wenn die Gondeln Trauer tragen...

Nein, das wird jetzt keine Filmbesprechung. Ich trage Trauer. Ich trage Trauer, weil wir in Deutschlan tatsächlich die Regierung haben, die wir verdienen. Offensichtlich sind wir (das Wahlvolk) mehrheitlich so brunzdumm, dass wir immer wieder die selben Wasserköpfe an die Macht wählen.

Zum Beispiel solche Leute, die ernsthaft glauben, mit einem (nicht nur meiner Meinung nach verfassungswidrigen) Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung der sogenannten inneren Sicherheit in Deutschland zu dienen. Ich möchte dazu nur mal auf den Arbeitskreis gegen die Vorratsdatenspeicherung verweisen.

Es wird sicherlich demnächst eine Verfassungsklage gegen das von unserem Obermufti "Seine Exzellenz der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Herrn Horst Köhler" kürzlich unterschriebene Gesetz anstehen. Völlig zurecht, wie ich finde.

Sind wir denn alle nur Verdächtige? Ich habe immer ganz naiv und offenbar dumm geglaubt, es gelte erst mal für ALLE die Unschuldsvermutung. Warum werden hier alle BürgerInnen denn über den Vorverdächtigungskamm geschoren? Die Ermittlungen mit Hilfe der Daten, die in Zukunft von den Telekommunikationsunternehmen über Handy- und Festnetzverbindungen gespeichert werden sollen, dürfen angeblich nur der Staatsanwaltschaft und Polizei zur Verfügung stehen und dann nur auf richterliche Anordnung. Solcherlei verdummende Märchen kann man jedenfalls in solchen Medien wie der sogenannten "Landshuter Zeitung" lesen.

Tatsache ist eher, dass hier nur mit der Absicht, einen möglichst großen Anpassungsdruck zu erzeugen, möglichst viele Daten gespeichert werden sollen. Die Menschen sollen verunsichert werden und in vorauseilenden Gehorsam gezwungen werden. Können SIE, geneigte LeserInnen, mit Sicherheit sagen, dass Sie nicht in das Fahndungsnetz der Polizei geraten werden? Können Sie sich wirklich sicher DAMIT fühlen?

Oder, fühlen Sie sich eher bespitzelt?

Das, was unsere PolitikerInnen da mehrheitlich(!) tun, grenzt an die Methoden, die die Stasi in der DDR jahrzehntelang angewandt hat. Wollen SIE das? Ich nicht. Viel Spass beim trauern!
Nachtrag am 04.01.08:habe ein paar kleine Rechtschreibfehler korrigiert. Zudem möchte ich anmerken, dass ich die Arbeit der PolitikerInnen im Wesentlichen für gut und wichtig halte. Wenn sich eine(r) als Wasserkopf angesprochen fühlen sollte, tut mir das leid. Der Post war wohl mit ein wenig Groll (Zorn) geschrieben. An meiner Auffassung in der Sache hat sich aber definitiv nichts geändert.

Ich kann es nur immer wieder vorbeten: Wehret den Anfängen! Einer solchen Unterhöhlung der Demokratie darf niemand Vorschub leisten. Schon gar kein Innenminister oder gar ein Bundespräsident.

Ich frage mich, ob es möglich ist, den Verfassungsschutz auf diese "Kandidaten" anzusetzen. Aber auf diesem Auge ist der wohl blind.

25 Dezember 2007

Lehrer/Leerer

So, gerade in diesem Moment ist mir (wieder) ein Gedanke durch den Kopf geschossen, den ich noch schnell festhalten möchte:

Ihr dürft mich hier später gerne zitieren: "Ein guter Lehrer ist meist auch ein guter Leerer."

Da könnt Ihr jetzt mal eine Weile drüber nachdenken ;)

Epileptsiche Anfälle...

Gerade eben habe ich wieder einen sehr plötzlichen und sehr kurzen epileptischen (fokalen) Anfall erlebt. Glücklicherweise äussern sich diese fokalen Anfälle bei mir bisher "nur" durch extreme Konzentrationsstörungen und irgendwie "komische" Gedankengänge.

Heute war es gepaart mit der "Weihnachtsstimmung" was ich irgendwie interessant finde...

Ich stand unter der Dusche, um mich "hübsch" für einen Festtagsbesuch zu machen und sang innerlich "Santa Claus is coming to town" so vor mich hin, als ich plötzlich und völlig unvermittelt das Gefühl hatte, nicht mehr damit aufhören zu können, bis ich den kompletten Text "durchgesungen" habe. Der ganze Spuk hat etwa 1-2 Minuten gedauert. Jetzt gerade eben (ca. 1 1/4 Stunden nach dem Anfall) habe ich ganz leicht Kopfschmerzen und ein Gefühl, als ob gerade ein Gewitter durch meinen Kopf gezogen wäre.

Ich fühle mich ein klein wenig erschöpft. Aber im Großen und Ganzen geht es mir gut. Ich werde heute sehr auf mich achten und zusehen, dass ich nicht in eine leichte Hypoglykämie falle.

Mittlerweile habe ich nämlich heraus bekommen, dass wenig Schlaf und eine leichte Unterzuckerung "sehr gute" Voraussetzungen sind, um in eine epileptische Anfallsneigung zu kippen.

Ganz nebenbei bemerkt, habe ich diese Nacht, obwohl ich mich um ca. 21:45 Uhr schlafen gelegt habe, relativ wenig Schlaf erwischt. Ich bin um ca. 4 Uhr morgens aufgewacht und habe eine Weile über Dies und Das nachgegrübelt.

Ich hatte sogar einige künstlerische Ideen dabei, die mich dann zusätzlich für eine Weile vom schlafen abgehalten haben. Ich fürchte nur, ich habe die Ideen trotzdem schon wieder vergessen.

Gegen 9:30 Uhr bin ich dann letztlich aufgestanden und habe (eigentlich) gut gefrühstückt. Deshalb glaube ich für heute auch nicht, dass eine Unterzuckerung für den heutigen Anfall als ausschlaggebender Grund in Frage kommt. Heute war es für mich eindeutig der Schlafmangel.

Die Konsequenz daraus kann heute nur sein: ausgiebig Schlafen. Mal sehen, ob der Weihnachtsstress mit all seinen Erwartungen dies zulässt.

Ich kann Euch nur sagen: erwartet etwas von Anderen und ihr werdet enttäuscht. Erwartet ihr aber nichts, so werdet ihr (positiv) überrascht!

In diesem Sinne noch ein ruhiges und harmonisches (weil erwartugnsfreies) Weihnachtsfest!

23 Dezember 2007

Frohes Weihnachtsfest 2008!

An Alle geneigten Leser meines Blogs:
Ich wünsche Euch allen ganz herzlich ein frohes und glückliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2008!

Ich bin schon gespannt, was das neue Jahr bringen wird! Ich für meinen Teil arbeite fleissig an mir und meinen Fähigkeiten: gerade eben habe ich meinen erste Podcast-Versuch gemacht. Mit GarageBand08 habe ich mir eine Meditation nach einem Text, den ich mir gekauft habe, selbst aufgenommen. Die werde ich benützen, um damit meditieren zu können.

Ich kann da sicher noch ein wenig mehr dazu lernen, was das technische Können betrifft. Im Audio-Bereich bin ich ein totaler Anfänger. Gut, dass ich da mit Elektronik schon Vorbildung habe. Dann wird das Verstehen und Anwenden können nicht sehr schwer fallen...

Ich dürft gespannt sein, was ich daraus noch basteln werde. Mir schweben da eigentlich schon seit einiger Zeit ein paar Dinge vor...

22 Dezember 2007

Das Schicksal von "Packi"

Im letzten Post hatte ich ja kurz erwähnt, dass ich zufällig bei Spiegel-Online auf einen Artikel gestoßen bin, über einen Mann, der an Krebs erkrankt und mittlerweile leider verstorben ist. Er hatte versucht, seine Erkrankung mit dem Schreiben seines Weblogs zu verarbeiten ("zu packen"). Drum heißt sein Blog auch "ichpackdas".

Beim Lesen der Einträge wurde mir auch ein wenig "ungut" zumute. Die "Krankengeschichte" zeigt doch, dass manchmal aller Mut und aller Optimismus nichts hilft. Es hilft nur, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Ich wünsche seiner Frau und seiner Tochter, dass sie das bald können. Mögen sie frei sein vom Leid und von der Ursache dazu. Mögen sie uneingeschränktes Glück besitzen und die Ursache dazu.

Ich möchte hier jetzt nicht in eine "Kopf-Hoch-Rede" verfallen. Drum lasse ich es hier erstmal damit bewenden.

Die liebe Liebe und das Geld...

Gestern habe ich eine Email von parship erhalten, dass ein Teil meines Eintrages nicht akzeptiert wurde. Mit anderen worten, ich musste meinen (Künstler!)Namen rauslöschen, damit die von Parship ihren Reibach mit der Einsamkeit der Partnersuchenden machen können. Pfui!

Vor ca. 6 Jahren war ich schon mal bei einer Internet-Partnerbörse reigstriert und wurde damals sogar fündig! Leider hat die Geschichte nicht sehr lange gehalten. Dafür hatte ich damals auch nix für die Vermittlung bezahlt. Heute hat sich das grundlegend geändert! Ohne Kohle geht da nix mehr. Ganz gleich, ob du dir das leisten kannst, oder nicht. Das interessiert die Leute dort nicht. Da betrachtet nur jeder seine kleine "Insel". "Ich tue 'nur' meinen Job und nichts anderes. Ich 'gelobe' nicht selbstständig zu denken und schon gar nicht, mal hier und da ein Auge zuzudrücken." ;(

Diese Art Denken, alles durch zu ökonomisieren und nur noch vom finanziellen Blickwinkel aus betrachten zu wollen, stößt mir sehr sauer auf! :{=} Gibt es denn im Internet nichts anderes mehr als Geld?

Gerade eben habe ich von einem tragischen Blogger-Schicksal bei Spiegel-online gelesen. Leider ist der Blogger kürzlich verstorben und gerade gestern beerdigt worden und ich konnte nicht mal mehr einen kraftspendenden Kommentar hinterlassen. Der Mann hatte ein Burkitt-Lymphom, eine Art Lymphdrüsenkrebs, die laut Wikipedia an sich gute Heilungschancen bieten soll.

Eine Überlebenschance von 50% klingt an sich ganz passabel. Nur zu dumm, für diejenigen, die zu den 50% gehören, die es nicht überleben. Ich wünsche der Familie auf alle Fälle ganz viel Kraft! Mehr in einem späteren Post.

21 Dezember 2007

Meine Künstleridentität

Ich frage mich ab und zu: wo sind die Wikipedianer da draussen? Will denn niemand mal einen Eintrag bei Wikipedia über mich anlegen? Muss ich denn alles selber machen?

Die liebe Liebe...

Gerade eben habe ich aus Unfähigkeit wieder einschlafen zu können, ein paar kleine, aber feine Samen für meine Zukunft gesät. Ich habe an meinem Profil bei Parship gebastelt. Immer wieder mal bekomme ich Kontaktanfragen zwecks Partnersuche. Da ich mir eine (kostenpflichtige) Premium-Mitliedschaft bei Parship.de nicht leisten kann, musste ich sehr verklausuliert Hinweise auf meine "Real-Life"-Identität hinterlassen.

Ich hoffe mal, dass mir das Parship nicht raushaut. Wenn sie kapieren, wie man mich über das Internet ausfindig machen kann und zu mir Kontakt aufnehem, werden sie das sicher beanstanden.

Sonst würden sie ja keine Geschäft machen können. Aber wenn mich eine Frau über die Hinweise im Profil ausfindig machen kann, dann ist sie schlau und so eine will ich!

Tja, wenn man sonst keine Sorgen hat...

15 Dezember 2007

Es ist ein Auf und Ab

Es ist ein Auf und Ab mit den Gefühlen.

Wenn ich es nur schaffen könnte, mich dauerhaft von der Illusion zu befreien, dass Gefühle wirklich sind... Ich arbeite daran.
Gestern war ich auf einer Lesung von Ebo Rau aus diversen Büchern die Herr Rau geschrieben hat. Es waren sehr viele Leute aus den Krebs-Selbsthilfegruppen aus Landshut da und die Stimmung war sehr ergreifend. Es gab russiche Volksmusik zu hören mit einem Instrument, dessen Name ich jetzt leider schon wieder vergessen habe. Die Musik hat ihr Übriges zur schwermütigen Stimmung getan.

Es waren teils sehr melancholische russische Volkslieder, die eine Dame zum Besten gegeben hat, deren Name ich jetzt auch schon wieder vergessen habe.

Das in Verbindung mit den Texten von Ebo Rau, hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Heute morgen fühlte ich mich sehr traurig; nicht zuletzt wegen der Stimmung gestern.

Aber das Leben geht weiter und ich lebe im Hier und Jetzt. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich noch eine Weile bleiben darf :)

Ich bemühe mich, meine Erkrankung als Chance zu sehen. Ich gebe nicht auf. Das ist das letzte, was man tun darf, wenn man überleben will.

Wenn ich diese Zeilen tippe, fühle ich mich furchtbar. Aber wie gesagt, es ist NICHTS von Dauer; auch diese negativen Empfindungen nicht. Verlasse Dich auf zeitlose Werte, Gerd.

Raum und Freude sind untrennbar. Raum und Freude sind untrennbar. Raum und Freude sind untrennbar. Raum und Freude sind untrennbar. Dein Ich ist eine Illusion. befreie Dich davon. Dann kanst Du Dich auch von Deinem Leid befreien.

Denke aber immer daran, es zum Besten aller Wesen zu tun. Nur ein starker Mensch kann anderen helfen. Aufopferung ist der falsche Weg. Damit kannst Du nur einem helfen. Befreie erst Dich und dann andere von ihrem Leid.

Mögen alle Wesen das Glück und die Ursache dafür besitzen!

10 Dezember 2007

I kumm ma voa wia da Stoaschassa Koal

Der Titel des Posts ist eine kleine Hommage an meine österreichischen Freunde. (Die "Zurückgebliebenen" ;) - während ich nach Deutschland gegangen bin, mussten sie in Österreich zurück bleiben - bitte NICHT anders verstehen!)

Für die des Bayrischen oder Österreichischen nicht mächtigen LeserInnen möchte ich eine Art Übersetzung versuchen: Ich komme mir vor wie der Steinscheisser Karl. Wenngleich ich auch den tieferen Sinn des gefügelten Wortes "Stoascheisser Karl" nie wirklich verstehen konnte, scheint er mir im Zusammenhang dieses Posts zu passen...

Letzte Woche habe ich den dritten Zyklus meiner Chemotherapie begonnen. Nachdem ja bereits nach dem 2ten Zyklus gute Nachrichten zu vermelden waren, bin ich guter Dinge in die dritte Runde gestartet.

Am Montag, 3.12. hatte ich also mal wieder Tag 1 meines Chemotherapie-Zyklus. Dabei ist jede "Runde" ja 28 Tage lang. Davon nehme ich von Tag 1-Tag 5 jeweils Temodal-Tabletten. Das ist ein Zytostatikum, welches im Allgemeinen relativ gut vertragen wird.

Ich hatte bisher dabei auch immer Glück, aber am Freitag, Tag 5, hat es mich dann doch erwischt: mir war den ganzen Abend kotzübel. Ich musste mehrere Tabletten gegen die Übelkeit nehmen, weil es auch mit mehreren Stunden Schlaf dazwischen nicht besser werden wollte. So habe ich also insgesamt 3 Tabletten mit jeweils 8mg Ondansetron genommen, ein Wirkstoff der, wie ich heute in der Apotheke erfahren habe, einen Teil der Serotonin-Rezeptoren im Gehirn blockiert.

Dummerweise regelt dieser Botenstoff im Gehirn auch die Peristaltik im Darm, d. h. man bekommt mitunter ziemliche Verstopfung davon. Und genau darauf soll der Titel des Posts anspielen... Ich muss wohl nicht deutlicher werden, oder?

Die Ondansetron-Tabletten haben mir über die schlimmste Übelkeit dann zwar hinweg geholfen, allerdings spüre ich heute noch leichte Nachwirkungen davon. Dar Magen ist etwas gereizt und ich habe keinen rechten Hunger. Die Leute, die mich und meine Statur kennen, werden wissen, dass das nicht weiter schlimm ist, wenn ich mal keinen Hunger habe. Ich habe noch genug Reserven am Körper und muss nicht fürchten abzumagern ;)

Am Samstag, Tag 6 - ein Tag ohne Zytostatika also - war es mir zwar dann schon soweit besser, dass ich keine Tableten gegen die Übelkeit gebraucht habe, allerdings fühlte ich mich keineswegs fit. Am Sonntag ging es dann wieder ein Stückchen besser und heute, Montag dann nochmals. Ich bin zwar nunmehr seit fast einer Woche nicht mehr zum malen gekommen, weil ich mich auf's Ausruhen konzentriert habe, aber es hat mir diesmal auch gar nicht so sehr gefehlt.

Dies mag mitunter auch daran liegen, dass ich neuerdings den sogenannten Diamantweg-Buddhismus für mich entdeckt habe. Für buddhistische Weisheiten habe ich mich ja schon lange begeistern können, aber mich damit eingehender zu beschäftigen, ist mir dadurch noch nie in den Sinn gekommen.

Welch dumme Fehleinschätzung! Der Mensch fügt sich irgendwie immer wieder aus Dummheit oder Unwissenheit Leid zu...

Genau genommen dürfte "ich" jetzt gar nicht schreiben "ich" weil das ICH ja nur eine Illusion ist. Es sind aus buddhistischer Sicht ja alles nur verschiedene Seiten derselben Sache. Erleber, Erlebtes und Erlebnis fallen dabei in Eines zusammen. Es hat ganz positive (innerliche wie äusserliche) Effekte, wenn man beginnt, das zu verstehen. Später mehr darüber.

04 Dezember 2007

Chemotherapie - 3. Zyklus

Seit gestern habe ich wieder einen neuen Chemotherapie-Zyklus gestartet. Das bedeutet wieder 5 Tage lang Zytostatika nehmen und hoffen, dass es mir einigermassen gut geht. Danach 23 Tage lang Pause, um mich von dem Gift zu erholen.

Ich nehme Temodal mit dem Wirkstoff "Temozolomid" laut Wikipedia sind die Alkylantien, zu denen das Temodal gehört selber karzinogen und mutagen - sie können also selbst wieder Krebs bzw. DNA-Mutationen auslösen.

Bis auf ein leichtes Unwohlsein und Kopfschmerzen hatte ich bisher keine größeren Probleme. Ich habe ein ausgiebiges Entspannungsbad gemacht und so über dies und das nachgedacht. Danach spürte ich ein leichtes Jucken der Beine. Kein Wunder, denn meine Haut war nach dem Bad total aufgeweicht. Ich war quasi schon kurz davor, mich im Wasser aufzulösen ;)

Das Jucken ließ sich dann leicht mit einer Lotion in den Griff bekommen, die ich noch vom zweiten Chemozyklus übrig hatte. Es ist ein klein wenig Kortison enthalten und sie Lotion kühlt sehr gut. Dummerweise brennen mir meist von dem Zeug die Augen, wenn ich es auf die Haut (an den Beinen) auftrage. Da sind wohl irgendwelche ätherischen Öle oder dergleichen drin, die sofort verdunsten. Ich vermute, dass der starke Kühleffekt genau daher kommt.

Solange ich die Chemotherapie mache, muss ich mindestens einmal pro Woche zum Hausarzt, um meine Blutwerte kontrollieren zu lassen. Das Zytostatikum wirkt leider knochenmarktoxisch, d.h. es beeinträchtigt die Fähigkeit des Konchenmarks, Blut zu bilden, insbesondere die für das Immunsystem wichtigen Leukozyten und für die Blutgerinnung wichtigen Thrombozyten. Daneben beeinflusst es auch die sog. neutrophilen Granulozyten; ebenfalls wichtig für das Immunsystem.

Ich glaube über eine Chemotherapie hinaus übrigens, dass die Einstellung zum Leben und der Wille zum Überleben und zum "Weiterkämpfen" wichtig ist. Daher kann ich nur jedem Betroffenen empfehlen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die eine positive Lebenseinstellung fördern bzw. die Freude am Leben zu sein unterstützen.

Es ist wichtig, dass man versteht, dass das Leben WOLLEN ein Teil des "Spieles" ist. Meines Erachtens ist mein Tumor ein "Produkt meiner Phantasie". Ein somatisiertes Produkt. Auch wenn die Wissenschaftler behaupten, es gäbe keine belgegbaren Beweise für die Entstehung von Hirntumoren, bin ich davon überzeugt, dass das, was in meinem Kopf über Jahre hinweg gewachsen ist, als Gedanken und Handlungen vorher bereits angelegt war. Ich bin der Meinung, dass die Krankheit, die ich habe, psychosomatisch begründet ist.

Genau das war und ist Teil meiner künstlerischen Arbeit. Nicht ohne Grund habe ich für meine Diplomarbeit ein Projekt an der Schnittstelle zwischen dem virtuellen und dem realen Raum gewählt. Das war allerdings ncoh kurz bevor ich die Diagnose Hirntumor erhalten habe. Im Nachhinein wundere ich mich oft, dass Arbeiten, die ich vor Jahren gemacht habe, das scheinbar vorausahnend sichtbar gemacht haben.

Buddha sagte einmal sinngemäß: Wir sähen ständig die Samen für unser späteres Leid. Das klingt vielleicht traurig, aber im Grunde ist es genau das Gegenteil! Es bedeutet nämlich, dass wir, wenn wir es schaffen, die Bedingtheit unseres Lebens zu erkennen, uns von diesem Leid befreien können. Wir sähen ständig die Samen für unser späteres LEBEN - wie auch immer das dann sein wird.

"Hänge an nichts im Leben, denn vom Geist kommen die Dinge und zum Geist kehren sie zurück" (Zitat vermutlich Derselbe)

01 Dezember 2007

Die liebe Gesundheit - oder besser was momentan davon übrig ist.

Am Montag, 3.12. ist es wieder soweit: ich mache den 3. Chemotherapiezyklus. Fünf Tage lang Tablettenhämmer nehmen. Da weiß ich wieder überhaupt nicht, ob es mir gut gehen wird.

Beim letzten mal war wenigstens die allergische Reaktion recht harmlos. Und die Ergebnisse der letzten Untzersuchung waren ebenfalls ermutigend.

In den letzten drei Tagen hatte ich allerdings immer wieder den Eindruck, dass ich neurologische Probleme bzw. leichte Ausfallerscheinungen habe. Heute haben mich den ganzen Tag immer wieder leichte Schwindelanfälle geplagt. Gestern und vorgestern hatte ich mehrfach das Gefühl, ein epileptischer Anfall würde kurz bevor stehen.

Und als ob das nicht genug wäre, bin ich vorgestern um 2:00 Uhr morgens aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Um 5:15 habe ich dann aufgegeben und bin aufgestanden. Das ist für mich an sich eine total unmögliche Zeit zum aufstehen. Ich war den ganzen Tag über dementsprechend müde und unkonzentriert.

Möglicherweise haben die Schlafstörungen ja auch etwas mit dem Gefühl zu tun, mehrmals eine "Aura" gespürt zu haben. [Als Aura bezeichnet man unter anderem das Gefühl, das man hat, wenn sich ein epileptischer Anfall ankündigt.]

Wie auch immer, ich werde dieses Wochenende einfach mal versuchen, abzuschalten und auszuschlafen. Vielleicht wirkt das ja wahre Wunder.

Zum malen bin ich nicht groß gekommen. Ich habe nur eine schnelle Untermalung aus Acryl auf Leinwand gemacht, als Vorarbeit für ein größeres Bild. Da werde ich mit Öl nochmal drüber gehen, bis es passt. Auf meiner Website poste ich eventuell in den nächsten Tagen Bilder von der Entstehung. Ein Gemälde ist ja erstmal ein Prozess für mich; erst wenn ich das Gefühl habe, dass es kurz davor ist "fertig" zu sein, höre ich auf. Dann ist es meistens am besten. Oft versaue ich mir eine Arbeit damit, dass ich zu lange daran herum mache und es wird von mal zu mal schlechter.

Whatever. Keep on reading...