30 April 2008

Der letzte Post auf diesem Blog!

Liebe LeserInnen,
dieser Post wird nun definitiv der letzte sein. Nicht, dass ich aufhören werde, an der Welt herum zu nölen, nein keine Sorge. Der Blog zieht nur komplett um!

Hier hin: http://kuenstlerwerden.blog.de/

Aus der Überlegung heraus, dass Blog.de eine deutschsprachige Blog-Community ist und Blogspot.com überwiegend englischsprachig, habe ich beschlossen, den "Gerdprivat-Blog" als deutschsprachigen Blog auf Blog.de "umzuziehen" und bei Blogspot zu "beenden". Dieser Blog wird nur noch als Archiv bestehen bleiben und vom neuen Blog aus auch als solches Verlinkt werden.

Der Gerdprivat wird ab sofort aus Zeit und Energiemangel nicht mehr weiter geführt. Wer weiter lesen will, mag sich bitte bemühen, dem Link zum neuen Blog auf Blog.de zu folgen.

Ende der Durchsage.

PS: Dafür gibt es gleich anschließend für heute einen Post auf dem neuen Blog.

28 April 2008

So erzieht man Terroristen!

Heute "durfte" ich mich mal wieder mit dem Sozialamt "amüsieren" nach einem Anruf bei meinem zuständigen Sachbearbeiter habe ich (wieder einmal) feststellen dürfen, wie zynisch das gegenwärtige System ist.

Auch wenn Manche immer noch glauben, dass es ja noch ganz gut ist, weil "man ja immer noch etwas bekommt, wenn man in einer Notlage ist", muss ich wohl leider doch konstatieren, dass wir längst in einer auf totale Geld-Ökonomie (?) ausgerichteten Gesellschaft leben (müssen). Mit dem Wort Ökonomie meine ich dabei nicht, dass der bürokratische Wahnsinns-Apparat so ökonomisch arbeiten würde, sondern wohl eher, dass wir nur noch als Nummern und Fälle betrachtet werden, während die Herrschaften Beamten und Sachbearbeiter ein Leben mit dem Mehrfachen dessen Leben, worum ich mich mit ihnen streiten muss.

Musste ich letzte Woche schon feststellen, dass mein zuständiger Sachbearbeiter mir zwar eine (recht knappe) Frist gesetzt hatte, um noch fehlende Unterlagen abzuliefern, dann aber in Urlaub war, als ich ihn gebraucht hätte. So habe ich heute erfahren, dass er mit den Unterlagen, die ich ihm durch seine Kollegin zukommen habe lassen (dürfen), nicht zufrieden ist. Er braucht noch mal ein paar Bestätigungen, weil ihm die bereits vorgelegten Unterlagen nicht zur Bewilligung genügen würden.

In Österreich habe ich aus Gründen der privaten Altersvorsorge für knapp drei Jahre in eine so genannte Prämienpensions-Versicherung eingezahlt, um wenigstens ein paar Notgroschen für mein Alter anzusparen - so fern ich das Rentenalter überhaupt noch erreichen werde. Eben jener Sparvertrag soll mir jetzt als "Vermögen" angerechnet werden, weil ich belegen muss, dass das den deutschen Gesetzen entsprechend als Riester-Rente oder gelichwertig zu betrachten ist. Da ich dafür kein Experte bin und auch nicht einsehe, einer werden zu sollen, wird sich letzten Endes wohl die Wiener Städtische Versicherung die Hände reiben, weil ich den Vertrag vorzeitig auflösen muss, um mein letztes Bisschen "Vermögen" zu verschleudern, damit das "Sozial"-Amt auch nur einen Cent heraus rückt. Dass ich dabei die Zinsen und staatlichen Zuschüsse der letzten drei Jahre verlieren werde, kümmert den Herrn Sachbearbeiter wenig. Da zuckt er nur mit den Achseln. Er muss ja nicht seinen letzten Notgroschen weggeben, um überhaupt noch so was wie eine letzte finanzielle Stütze zu bekommen.

Ich möchte fast sagen, ich würde ihm mal wünschen, dass er nur für ein Jahr schwerbehindert ist, damit er selber mal erleben kann, wie er die Menschen gängelt, die zu ihm kommen um um Hilfe zu bitten. Ich würde es ihm wünschen, dass er mal all das mitmachen muss, was ich bisher erleben "durfte". Dann würde ich ihm dabei gerne zusehen, um mich an seinem Elend zu weiden. Das wäre ein köstlich-grausames Amüsement für mich. Aber als Mensch mit Würde darf ich das ja nicht verlangen. Da würde ich mich ja auf seine Stufe stellen.

Ein Sozialsystem sieht anders aus, meine Herrschaften! Nicht nur, dass ich mich als Bittsteller schon dauernd demütigen lassen muss und als gläserner Bürger alle Kontenstände nach dem Arbeitsamt nun auch dem Sozialamt gegenüber offen legen muss, bisher zwei mal begutachtet wurde und zwei mal das Ergebnis "erwerbsunfähig" für länger als 6 Monate erhalten habe, nein ich muss abwarten, bis die Rentenkasse auch noch mal ihren Senf dazu gegeben hat. Dabei haben die erst letzte Woche noch mal angefragt, wegen meiner Studienzeiten. Ein Abschlusszeugnis hat denen nicht als Beleg für meine Studienzeiten ausgereicht. Ich könnte ja noch etwas anderes gemacht haben in der selben Zeit.

Ich frage mich, was ich da wohl gemacht habe, als ich zugleich studiert habe und als selbstständiger (auf mein persönliches finanzielles Risiko) gejobbt habe, um mein Studium überhaupt finanzieren zu können. Wahrscheinlich habe ich das "Vermögen", das ich als Einzelunternehmer erarbeitet habe auf den Kaiman-Islands schwarz investiert und dort heimlich ein Millionenimperium aufgebaut, von dem der deutsche Staat nichts mitbekommen hat.

Ich vermute hinter dieser Gängelei längst eine Systematik. Dieses zynische, Menschen verachtende Schreibtischtäter-Kastensystem hat sich längst aus den Aufgaben, die ein Staat wahrnehmen sollte verabschiedet. Es wird sich hinter Paragrafen versteckt und jedes Formular muss drei mal ausgeführt werden und noch mal gegengezeichnet, geprüft und noch mal beglaubigt werden, damit letztendlich dann belegt ist, was mir seit fast einem Jahr bekannt ist: ich habe Krebs.

Ich frage Euch nur eins: Der Krebs zerfrisst mein Hirn und Ihr Arschlöcher wollt mir was von Zeitökonomie erzählen? Meine Zeit ist unbezahlbar. Wenn Ihr die eure in euren Ämtern am Schreibtisch verpennen wollt, ist das eure Sache, aber lasst mich damit in Ruhe. Ich würde ganz gerne die mir noch verbleibende Zeit in Würde verleben, ohne mich dauernd gängeln lassen zu müssen.

Hallo, guten Morgen, auch schon wach? Habt ihr es schon gemerkt? Liebe Bürokraten-Heinis da draussen. Wenn Ihr Euch von eurem achtstündigen Büroschlaf erholt habt und noch ganz ungläubig blinzelnd verschlafen Euer Haupt erhebt, um mal in die 2 (in Worten: ZWEI!) Gutachten zu blicken, die ihr bisher selber veranlasst habt, dann könnt ihr vielleicht feststellen, dass mehrere Ärzte (inzwischen insgesamt mindestens sechs) zu genau jenem unliebsamen Ergebnis gekommen sind, dass mir schon seit fast einem Jahr nicht nur mehrere fokale epileptische Anfälle, eine (äußerst glimpflich ausgegangene) Hirnoperation, und eine (immer noch ohne Perspektive auf ein Ende) laufende Chemotherapie, sondern auch extreme Stimmungsschwankungen und schlaflose Nächte beschert. Und wenn ihr es dann noch schafft, in eurem "stressigen" Alltag meinen Antrag auf Grundsicherung zu bearbeiten, habe ich vielleicht im Mai auch noch eine Krankenversicherung, die dann die PET-Untersuchung bezahlt, die kommende Woche ansteht. Dann wird vielleicht mal geklärt werden, wieviel von diesem verdammten Tumor noch in meinem Hirn übrig ist, der mir mit wachsender Häufigkeit in letzter Zeit abwechselnd Anfälle, Schlaflosigkeit und Konzentrationstörungen bereitet.

Ganz nebenbei bemerkt, wird allein diese Untersuchung die Krankenkasse mindestens die Hälfte des Betrages meines gesamten so genannten Vermögens kosten. Kein Wunder, dass dieses System unbezahlbar ist, wenn ich als Bürger, der ich bereits genug Scheiße am Hals habe auch noch euren verdammten Job tun muss. Wenn hier etwas wegrationalisiert gehört, dann ihr!

Wer glaubt ihr, dass ihr seit! Gottes Vertreter im Amt, oder was? Dieses selbstgerechte, dumme Gehabe in diesen Scheiß Ämtern kotzt mich mittlerweile echt an. Ich habe genug zu erdulden, da muss ich mir nicht auch noch andauernd diesen Bürokraten-Terror geben.

Ich sage euch Eines: jeder durchschnittliche Mensch kann sehr viel ertragen. Das ist nicht so wahnsinnig schwer, wenn man keine andere Wahl hat. Aber man sollte es tunlichst vermeiden, einen Menschen, der kaum noch etwas zu verlieren hat, ausser ein Leben, dass eine durchschnittliche Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren hat, zu einer rasenden Wildsau zu machen. Ich sage, sollte das passieren, dann Gnade Gott Demjenigen, der mir dann zufällig im Weg steht. Die arme Sau wird es dann vermutlich völlig unschuldig treffen. Ich möchte nicht an dessen Stelle stehen.

So erzieht man Terroristen!

Der RAF-Terror der siebziger Jahre war eine Reaktion auf genau diesem Verhalten des Staates seinen BürgerInnen gegenüber. Das ist ein prächtiger Nährboden für Menschen, die man radikalisiert, um sie dann zur "Explosion" zu bringen. Dann kann man wieder einen "Krieg gegen den Terror" führen und behaupten, wir bräuchten noch mehr Überwachung und Befugnisse für die Polizei und den BND. Und noch mehr Rüstung.

Beim BND sind ja angeblich jetzt Köpfe gerollt. Nur dass das ja auch wieder bloße Bauernopfer sind. Die Verantwortlichen laufen nach wie vor in ihren Ämtern herum. Die sitzen fein in ihren Anwaltskanzleien, anstatt im Bundestag und weigern sich ihre Nebeneinkünfte neben den 7000 Euro monatlich für ihren Bundestags-"neben"-job offen zu legen, wie kürzlich erst wieder der ehemalige RAF-Anwalt und ehemaliger Innenminister Herr Schilly.

Der weigert sich beharrlich, seine Nebeneinkünfte offen zu legen, wie es das Gesetz JEDEM/R Bundestagsabgeordneten vorschreibt. Herr Schilly braucht das nicht zu tun. Der ist was Besseres. Der hat jeden Monat mehr, als ich zu meinen Zeiten als Student und nebenberuflich selbstständiger jemals im ganzen Jahr verdient habe und will sich davor drücken, seine Pflicht als Abgeordneter zu erfüllen. Lieber beschäftigt er noch ein paar Gerichte damit, um diese "lästige Pflicht" los zu werden, als seine Einkünfte offen zu legen. War nicht auch er einer derjenigen, die immer gesagt haben: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten?

Wie steht es nun, Herr Schilly? Haben sie etwas zu verbergen, oder sind die Mandanten, die sie vertreten, vielleicht industriell in der "Sicherheitstechnik" engagiert? Sind es vielleicht genau diejenigen, für deren Produkte der deutsche Staat für diese unsäglich dummen und Sicherheit nur simulierenden biometrischen Pässe Milliarden verschleudern musste und die sie auf dem Umweg über die europäische Kommission eine Richtlinie erlassen haben, die im deutschen Bundestag niemals durchgegangen wäre?

Armes Deutschland. Wenn das unsere Vorbilder sein sollen, dann bin ich echt froh, dass meine Lebenserwartung vermutlich nicht mehr so groß ist.

Prost Mahlzeit, Deutschland!

26 April 2008

Uff - die achte

Ich liege gerade noch wach im Bett und kann nicht (mehr) einschlafen. Diese Woche habe ich meinen achten Chemotherapie-Zyklus halbwegs gut hinter mich gebracht.

Ich bin einigermassen froh, dass es nicht schlimmer war. Mir war heute zwar den ganzen Tag übel und schwindlig, aber ich glaube, dass das eher vom Tumor her kam. Es kam und ging heute. Nahezu der gesamte Tag war begleitet von wiederkehrendem Schwindelgefühl und Übelkeit. Erst am Nachmittag, nachdem ich die Tabletten gegen die Übelkeit genommen hatte, die an sich den Brechreiz bei der Temodal-Einnahme unterbinden sollen, wurde es etwas besser. Dann nahm ich natürlich erst die eigentlichen Zytostatika, woraufhin mir dann erst so richtig schlecht wurde.

Ich habe das allerdings mit einer Runde Spazierengehen an der frischen Luft ganz gut in den Griff bekommen können. Eine Tablette Zofran mit Ondansetron hat dann doch gereicht. Ich hatte allerdings (wieder einmal) den Fehler gemacht, ein klein wenig zu viel gegessen zu haben. Das sollte ich wirklich nicht tun. Ich falle immer wieder auf mich selber herein und glaube, es würde schon gehen, wenn ich noch etwas esse. Das rächt sich dann doch immer wieder (wie auch heute). Ich liege immer noch wach, obwohl ich beim Fernsehen heute Abend schon gegen 21 Uhr so müde war, dass ich ständig eingeschlafen bin bzw. mit dem Einschlafen gekämpft hatte.

Jetzt, nachdem ich gegen 23:30 Uhr versucht hatte, einzuschlafen, eine Runde draussen spazieren war und mir dauernd Ideen kommen, kann ich natürlich nicht mehr schlafen. Vielleicht versuch ich noch ne Runde chatten. Eventuell werde ich mir auch noch mein Skizzenbuch holen, um was rein zu zeichnen...

Vielleicht habe ich ja Muße und stelle dann eine meiner skizzen in den kommenden tagen online.

So, genug für jetzt.

23 April 2008

Papierkrieg-Outsourcing

Als krebskranker Mensch bekommt man relativ schnell, den Eindruck, dass mit dem Gesamtsystem etwas nicht stimmt. Ich meine jetzt hier nicht das Gesamtsystem "eigener Körper" sondern ich rede hier (erst mal) vom Deutschen Staat.

Vielleicht sollte ich es etwas präziser als die "Deutschland AG" bezeichnen. Das Kürzel AG steht hierbei allerdings nicht für Aktiengesellschaft, wie man vermuten könnte, sondern eher für "Asoziale Gesellschaft".

Ich habe gerade eben wieder die Erfahrung machen "dürfen" dass ich hier der DVD zu sein scheine (Depp vom Dienst). Heute Vormittag war ich zuerst beim VDK, um mir dort Beratung bezüglich meines Papierkrieges gegen diverse Ämter zu holen.

Selbstverständlich gegen eine "kostengünstige" Mitgliedschaft von 60 Euro im Jahr - Menschlichkeit hat schließlich auch ihren Preis. Besonders, wenn die Menschlichkeit dann in Form von sachkundigen Sozialrechtsanwälten auftritt, die den lieben langen Tag nichts anderes tun, als ihre "Menschlichkeit" (An)walten zu lassen. Diese legen dann gezielt Widersprüche zur Fristwahrung ein und dergleichen advokatische Winkelzüge mehr.

Da seit ein paar Jahren der (deutsche) Staat alles tut, um die Dinge "outzusourcen", die er nicht gerne tun mag, weil diese angeblich zu teuer wären, tue ich das eben jetzt auch. Ich habe es mir ab sofort zum Ziele gesetzt, nicht mehr als David gegen den Goliath zu kämpfen, sondern ich lasse ab sofort nur noch meinen Goliath gegen den anderen Goliath antreten. Anders wäre ich in den Mühlen der Bürokraten verloren und würde komplett aufgerieben. Da ich ja ein zutiefst faules Stück Menschenfleisch bin, habe ich drauf naturgemäß wenig Lust. Lieber denke ich zuerst angestrengt nach, bevor ich mich zum Arbeiten "in Gang" setze. Mit genau diser Verhaltensweise sind nämlich die tollsten Errungenschaften der Welt erfunden worden.

Wo bitteschön wären wir heute ohne die Erfindung des Rades? Das hat bestimmt auch so ein "Fauler Sack" wie ich erfunden. Da mir da aber schon einer zuvorgekommen zu sein schin, hab ich das mal gelassen.

Ich kann also nur jedem Krebsleidenden empfehlen, sich die Papiertigerei nicht (auch noch) selbst anzutun, sondern möglichst bald Profis dafür zu engagieren. Andernfalls geht es den Davids wie mir und sie werden noch richtig bösartig. Und Terroristen wollen wir uns hier ja nicht erziehen, davon gibt es schon genug in der Welt.

Hätte ich den Tipp mit dem VDK früher bekommen (z.B. von den SozialarbeiterInnen, die in den Krankenhäusern so umher schwirrenund die Patienten braten, Verzeihung ich meine natürlich beraten), wäre ich schon früher beigetreten. Aber man lernt ja nie aus.

Als ich nun heute zum ertsen Mal die Räume der VDK-Geschäftsstelle in Landshut betrat bekam ich schon ein wenig große Augen, wie eine Organisation, die sich "sozial" nennt, so repräsentative Räume haben kann. Irgendwie hat mich an das "szial" aus dem Namen der "Christlich Sozialen Union" erinnert. Ob das was Ähnliches ist?

Als ich allerdings den Flyer geöffnet habe, den man mir gab und einen Blick darauf warf, habe ich gesehen, dass der VDK allein in Bayern über 510.000 Mitglieder hat, von denen jedes 60 Euro pro Jahr Beitrag bezahlt. Das macht schätzungsweise 30.600.000 Euro pro Jahr allein an Mitgliedsbeiträgen. Dazu kommt natürlich noch, dass ein begründeter Widerspruch gegen so ein Amtsgepfusche, wie die Sorte, mit der ich mich hier dauern därgern muss, 25 Euro extra und ein Sozialgerichtsverfahren schlappe 40 Euro extra kostet. Aber das nur nebenbei. Die Anwälte wollen auch nur leben und kämpfen ja für eine bessere Welt. (Ohne Anwälte und Bürokratie?)

Anscheinend ist Menschlichkeit auch ein lohnendes Geschäft. Davon könnten sich manche so genanten Wirschaftsvertreter auch mal ein Scheibchen abschneiden, die immer gerne so tun, als würden sie sich so sehr für die sozialen Belange der Gesellschaft einsetzen, wenn sie mal ein paar Tausender von ihren millionen- und milliardenschweren Gewinnen für caritative, soziale oder (!) kulturelle Zwecke sponsern. Alles drei zusammen geht ja nun wirklich nicht. Das wären ja gleich drei Wünsche auf einmal...

Allen voran, die nadelgestreiften Stellenstreicher der Gloabl-Player-Unternehemen, diese Neokolonialisten der Ökonomie, die Alles und Jeden mit Ihrer Wirtschaftsideologie infiltrieren. Komisch, wieso drängt sich mir gerade dabei immer wieder das Bild eines Krebsgeschwüres auf? Infiltriert mein Tumor nicht auch das umliegende gesunde Gewebe, um es ganz und gar aufzuzehren?

Geht es der Wirtschaft gut, geht es den Mesnchen gut! Diese und ähnliche Ammenmärchen können die Zumwinkels, Mehdorns, von Pierers und Ackermanns vielleicht noch ihren Omas erzählen - die glauben vielleicht noch an sowas. Zumindest unsere Politiker gauben das noch. Oder wurden die auch schon eingekauft mit diversen Aufsichtsratspöstchen, bei denen sie von diversen Milliardenverlusten "überrascht" werden?

Jeder halbwegs klar denkende Mensch muss innerhalb kürzester Zeit zu dem Schluss kommen, dass das Einzige, worum "die Wirtschaft" sich kümmert "die Wirstchaft" selbst ist. Die Reste die dabei als Brösel vom "Tisch der Reichen und Mächtigen" noch abfallen, die dürfen dann die Anderen vom Boden lecken. In Deutschland waren die ja lange genug so reichlich, dass man sich davon noch Häuser und Autos kaufen konnte. Leider ist allerdings dieser kühne Entwurf einer so genannten sozialen Marktwirtschaft längts den Bach runter gegangen.

Ironischerweise sind die, die sich genau diese auf ihre Fahnen geschrieben haben gleich mit gegangen, oder wie soll man sich sonst die Einbußen der Sozialdemokraten bei aktuellen Umfragen erklären? Etwa deswegen, weil die CDU/CSU so gut regiert?

Vorsicht Gerd beruhige Dich - Du weisst, Du schreibst Dich leicht in Rage. Das ist nicht gut für Deinen Kreislauf. Du bist ja schon total aus Deiner Mitte. (Ich muss mich gerade selbst ermahnen, damit ich keinen bösartigen Lachkrampf bekomme).

Zurück zur "Wirtschaft". In der Selbigen denkt man ja nicht in Größenordnungen wie z. B. "wieviel kostet ein Kilo Brot", nein man denkt in Größenordnungen von "wieviele Airbusse bekomme ich für mein Investment" oder wie kann ich meinen Gewinn maximieren, ohne dem "doofen Staat" etwas davon abgeben zu müssen.

Fakt ist doch mal Eines: wir wurden über Jahrzehnte mit der Doktrin erzogen, dass ungebremstes Wirtschaftswachstum grundlegend etwas Gutes sei und und allen Wohlstand bringe. Aber haben wir uns eigentlich mal überlegt, woher der ganze Gewinn kommt? Haben wir uns mal Gedanken darüber gemacht, wie es denen geht, die unseren dauernden Exporte importieren? Die waren sicher alle glücklich mit ihren neuen Produkten Made in Germany. Besonders mit denen von Siemens.

Da fällt mir gerade wieder dieser Spruch ein: "Soll's funktionieren, oder darf es von Siemens sein?" Wieso nur graben sich bei mir solch subversive Botschaften immer so tief ins Gedächtnis? Hängt das auch mit meiner Erkrankung zusammen, oder bin ich ein "bösartiger Charakter?" Dann würde meine Erkrankung ja genau auf mich passen. Langfristig hart und sch(m)erzhaft, gerade so bösartig, dass man es nicht übersehen kann und dass es wehtut, aber eben auch nicht gutaartig genug, um mich einfach so "wegzuschneiden".

Dann wollte ich noch mal zurück kehren zu meinem Vormittagsprogramm. Nach dem Besuch beim VDK war dann die nächste "Bürokraten-(Klapps)mühle" angesagt: meine Krankenkasse. Ich wollte an sich nur eine Beitragsbestätigung haben, um diese beim Sozialamt einreichen zu können, weil man mir bei Nichtvorlage derselben die Sozialhilfe versagen wolle.

Ich renne also zur Krankenkasse, nachdem ich bereits mehrfach mit denen telefoniert hatte. Dort sagte man mir, ich müsse erst einen Antrag auf Selbstversicherung stellen, da ich ja einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente gestellt habe. Da aber dieser Antrag noch "ein klein wenig Geduld" erfordern wird, bin ich also so lange, bis über die Höhe der Rente entschieden ist, darauf angewiesen, Sozialhilfe zu beziehen.

Dort sagte man mir, dass ich keine Beitragsbestätigung haben könne, so lange sie keine Bestätigung vom sozialamt hätten, wie hoch die Sozialhilfe denn sein wird. Davor könnten sie keine Beitragsbestätigung herausgeben. Am Ende würde ich noch mehr Sozialhilfe bekommen, als sie gedacht habenund ihnen würden drei Euro Beiträge rpo Monat flöten gehen. Das geht ja nun wirklich nicht.

Das Sozialamt würde sich aber lieber vor dem Zahlen drücken, weil ich ja noch "Vermögen" habe. (Wir reden hier von einer Größenordnung meines "Restvermögens" von unter 2000 Euro Rücklagen für noch härtere Zeiten. Ich musste den Ret ja bereits aufbrauchen. Andernfalls würde das Sozialamt je keinen Cent heruas rücken.) Ich weiß ja nicht, wovon die träumen, wenn die den Begriff Vermögen mit einer Größenordnung von 2000 Euro in einem Satz nennen. Mit den Ackermännern und Zumwinkels sind die sicher nicht verwandt. Die kaufen sich für 2000 Euro einen neuen Anzug oder ein Paar handgemachte Schuhe oder eine neue Krokodilleder-Handtasche als Mitbringsel für die Geliebte - nicht für die Frau, da tut es auch eine "einfache Gucci-Handtasche" für 900 Euro aus dem Designer Outlet-Center.

Dummerweise muss ich bis zum 30.04.2008 alle Unterlagen für das Sozialamt eingereicht haben und wie es der "Zufall" will hat der zuständige Herr Sachbearbeiter beim Sozialamt bis zum 27.04.2008 Urlaub. Ich musste mir also gestern erst (lautstark) telefonisch Gehör verschaffen bei der entnervten Sachbearbeiter-Kollegin, um gnädigerweise die Unterlagen am morgigen Donnerstag bei ihr abgeben zu dürfen, damit sie sie dem Sachbearbeiter "auf seinen Platz legen" kann.

Spätestens am Montag stehe ich bei dem Herrn auf der Matte und werde mich "darum kümmern" (müssen), dass der auch seine Arbeit macht. Da halte ich es mit der neuen Devise unseres Staatssystems "Fördern und Fordern", mit der millionen von Hartz IV-Empfänger täglich gegängelt werden. Ich werde die Arbeitsmoral des Sachbearbeiters "fördern" und ihn damit "ein wenig fordern". Na der wird sich aber freuen, wenn er mich nach seinem Urlaub wiedersehen darf...

Ich habe nämlich durchaus Sorge, dass bei Nichtbezahlung meiner Krankenkassenbeiträge eine Versicherungslücke entstehen könnte, die ich mit meinem "üppigen Vermögen" wahrscheinlich nicht füllen können werde. Ich habe demnächst einen Termin für eine so genannte PET-Untersuchung, bei der geklärt werden soll, wie groß denn mein Resttumor noch ist. Meines Wissens kostet allein die ca. 1700 Euro. Wenn ich die bezahlen müsste, wären bereits 85% meines "Vermögens" dahin. Dann müsste das Sozialamt auf alle Fälle "bluten".

Mir blutet auch schon das Herz, weil ich dem armen Sozialamt so auf die Nerven gehen muss, dass sie mir tatsächlich was geben werden müssen. Ich werde also wieder einmal selbst dafür Sorge tragen müsen, dass da nichts schief geht.

Daneben will ich das Krankenhaus wechseln. Nicht, weil es mir Spass macht oder ich nichts Besseres zu tun hätte, als Ärztehopping zu spielen. Eher weil man mir in dem anderen noch nicht einmal einen Tumor-Nachsorgepass ausgestellt hatte. Abgesehen von einer ganzen Reihe anderer Pannen, die ich hier nocht weiter aufzählen will, weil ich mich sonst schon wieder aufregen müsste. Zudem musste ich selbst darauf kommen, dass es so etwas wie eine FET-PET- Untersuchung gibt, mittels derer man zusätzlich zur MRT klären kann, wo sich noch biologisch aktives Tumorgewebe befindet, um dieses dann einer "geeigneten Therapie" zuzuführen.

Wenn es für die "Gesellschaft" bzw. unser "System" nur auch so eine Untersuchung gäbe! Dann könnten wir die wuchernde Bürokratie ggf auch einer "geeigneten Therapie" zuführen. Ich würde hierbei für eine möglichst radikale Resektion plädieren: sprich ratzeputz wegschneiden. Alles raus, was keine Miete zahlt. Aber leider ist das wie beim Hirntumor. Man muss genau differenzieren und abwägen, was funktional wichtig ist für das Gesamtsystem und was nicht. Und genau da beginnt dann auch schon die philosophische Diskussion.

Wie weit darf man schneiden, bis es nicht nur wehtut, sondern schon zu Lähmungen führt? Aber wir haben ja jetzt unseren Ober-Entbürokratisierer Stoiber nach EU-Hauptstadt abgeschoben, damit er uns von dem unnötigen bürokratischen Ballast in Brüssel befreit. Jetzt wird alles gut.

So gesehen kann man schon froh sein, dass der aus Bayern gehen musste. Jetzt haben alle was davon. Leider kommen nur die EU-Staatsbürger in den "Genuss" des wirkens dieses christlich-sozialen Entbürokratisierungs-Messias. Da werden die Nicht-Eu-Bürger aber traurig sein...

So, jetzt fällt mir nix mehr ein. Am Ende müsste ich mich sonst noch aufregen.

Ein Andermal wieder.

Prost Mahlzeit Deutschland!

22 April 2008

To do or not to do...

Eine "Bedienungsanleitung" für Temodal aus der "Down and Dirty-Tricks Kiste" von Gerd - in Ermangelung einer vernünftigen aufklärung durch die Ärzte...

Wenn Du in die missliche Lage kommen solltest, dieses "Teufelszeug" jemals zu brauchen, dann habe ich ein paar "schmutzige Tricks" für Dich, mit denen Du Dir das Leben mit diesem "Tablettendreck" leichter machen kannst:

1. Temodal immer brav und möglichst genau 1 Stunde nach Zofran bzw Ondansetron einnehmen.

2. Zofran/Ondansetron lingual ist zwar teurer, aber es lohnt sich in Bezug auf die Übelkeit bei Temodal-Einnahme wirklich, darauf zu bestehen, dass man Dir die lingual- Variante verschreibt. Der einfache Effekt: die lingual-Vrsion zergeht auf der Zunge und schmeckt halbwegs erträglich nach irgend sowas wie Erdbeer. Ziemlich künstlich aber immer noch besser, als nach Tablette. Und man muss sich nicht zusätzlich mit einem halben Liter Wasser den Bauch vollaufen lassen, wenn einem zwei Stunden später eh schlecht wird.

3. Temodal nie, nie, nie aber auch niemals nicht zusammen mit koffeinhaltigen Getränken einnehmen. Ich hatte furchtbaren Durchfall deswegen, der sich mit Verstopfung abwechselte, weil ich geglaubt hatte, ich müsste mit drei Flaschen Colamix über den Abend Sylvester "feiern". Das hat sich über 7 Tage lang bitter gerächt.

4. Die Ärzte sagen zwar, Du darfst bedenkenlos bis zu 4 Zofran/Ondansetron Tabletten nehmen, aber ich halte das für Unsinn! Meine Erfahrung hat mir mehrfach gezeigt, dass es am Besten ist, wenn man es bei einer einzigen pro Tag belässt. Die Verstopfungen, die dieses Zeug verursacht, werden mit mehreren Tabletten nur schlimmer und dauern umso länger. Ich empfehle stattdessen frische Luft und leichte Bewegung und vor allem sehr viel trinken! Am besten Tee oder Mineralwasser. Säfte würde ich eher meiden. Das reizt ab dem dritten oder vierten Tag den Magen so, dass man ständig Magenschmerzen hat. BEi Verstopfung geht es natürlich dann schon mal, wenn man tagsüber Apfelsaft trinkt. Die Fruchtsäure wirkt meiner Erfahrung nach milde abführend und erleichtert einem das Leben in Kombination mit dem Ondansetron.

Ich finde überhaupt, dass die Schulmedizin einem da viel zu wenige Tipps gibt, wie man mit der Ernährung umgehen soll, wenn man Chemo macht. Ich habe letzten September ein dürftiges Blättchen Papier bekommen. Da drauf standen die allerwichtigsten Überlebensregeln. Den Rest habe ich durch mühsames Ausprobieren erfahren müssen. Warum sollte man das tun, wenn jemand anders das bereits durchgemacht hat?

5. Ich nehme Zofran/Ondansetron immer um 15 Uhr und ziemlich genu eine Stunde später das Temodal. Das hat den Vorteil, dass man später gegen 18:30 vorsichtig (!) zu abend essen kann. Wenn man es dabei nicht überteibt mit dem essen, ist es fast, als ob man keine Chemo machen würde.

6. Meiner Erfahrung nach wirken sich fette Speisen zum Abendessen verheerend aus auf das Verdauungssystem, wenn man diese Zytostatika genommen hat. Daher unbedingt fette Speisen vermeiden. Zudem sollte man während einer Chemophase möglichst nicht selber kochen. Allein der Geruch kann einem schon Übelkeit "bescheren". Und der Sinn der Zytostatika ist, dass sie drin bleiben. Sie sollen nämlich wie Gift auf die Tumorzellen wirken.

Der Körper reagiert auf Gift natürlich mit Vergiftungserscheinungen. Daher wird einem schlecht. Das versucht man dann mit Mitteln wie Zofran bzw Ondansetron zu unterdrücken. Diese Mittel haben aber wiederum unangenehme Nebenwirkungen, die auch nicht Sinn der Sache sind.

Daher ist es wichtig, ein individuelles Mittelmaß heruaszufinden, wieviel man unbedingt braucht, um zu erreichen, dass die Zytostatika da bleiben, wo sie sind: unten im Magen und "dem, was da noch dranhängt".

7. Schokolade ist zwar lecker, fördert aber nur zusätzlich die Verdauungsprobleme. Ich versuche, dieser Verlockung während der Chemo zu widerstehen so gut es geht. Natürlich schaffe ich das auch nicht immer. Es fördert meiner Meinung nach aber leichte Kopfschmerzen. Die habe ich bei Temodal-Einnahme nämlich schon des öfteren. Besonders im weiteren Verluf der Chemo nehmen die zu. Gottseidank dauert die Tablettenphase immer nur fünf Tage. Das ist durch zu stehen. Angenehm ist es aber eben nicht gerade.

8. Ich habe meist einen (mittlerweile nur noch leichten) Ausschlag, wenn ich Temodal einnehme. Es hat sich herausgestellt, dass der am besten mit einer Mischung aus "Pruricalm-Lotion" und "Triamcinolonacetonid" im Verhältnis 150 g/0,1 mg zu unterdrücken ist. SOFORT, wenn es an einer stelle beginnt, zu Jucken, Salbe drauf und es ist Ruhe. Das Triamcinolonacetonid ist zwar aus der Gruppe der Kortikosteroide, d.h. Kortison, aber ich habe mir sagen lassen, dass Kortison über die Haut nur in geringen Mengen aufgenommen wird. Daher ist es auch ratsam, zu vermeiden, die Salbe öfter als zwei mal pro Tag auf die selbe Stelle auf zu tragen. Jedenfalls war das der Rat, den mir die Allergologin gegeben hatte. Bisher bin ich damit gut gefahren.

Ich hatte bereits bei ersten Temodal-Zyklus heftigste Hautreaktionen auf das Temodal. Das kam bei mir allerdings wegen einer mutmaßlchen Kreuszreaktion mit Carbamazepin - einem Anti-Epileptikum. Das wurde ziemlich bald gegen Keppra (Levetiracetam) ausgetauscht. Und seitdem ist Ruhe auf der Haut. Es taucht zwar hier und da ein Jucken auf, aber seit ich weiß, wie einfach das zu beseitigen ist, beunruhigt mich das nicht mehr.

Wie ist es, eine Chemotherapie zu machen?

Ich denke, ich möchte mal wieder etwas über die Erfahrungen mit meiner Erkrankung schreiben und darüber, wie es ist, eine Chemotherapie gegen einen bösartigen Hirntumor zu machen, da ich den Eindruck gewinne, dass reihum vergessen wird, wie ich eigentlich zu leben habe. Ich schreibe ausdrücklich NICHT "...wie ich lebe.", weil ich es mir nicht aussuchen konnte, ob ich mein Leben so leben will, wie ich es jetzt muss.

Auch, wenn ich mich bereits (halbwegs) darauf eingerichtet habe, dass ich eine als unheilbar geltende, chronische, lebensverkürzende Krankheit habe. Ist es doch nicht so, das ich das "mit einer Backe absitze". Es ist wohl etwas flapsig formuliert eher so, dass "mein Leben recht überschaubar geworden ist." Wenn es mir bei meiner Art Humor auch niemand glauben will: ich leide. Auch wenn's pathetisch klingt.

Oder wie würdet Ihr die folgenden Sätze deuten?...

In letzter Zeit ging es mir (den Umständen entsprechend) relativ gut.

Abgesehen von den 17 fokalen epileptischen Anfällen in den letzten 32 Tagen, trotz der 2x1500 mg Keppra-Tabletten pro Tag, die ich dagegen (standardmässig) nehme, hatte ich keine größeren Probleme.

Wahrscheinlich bilde ich mir nur ein, dass ich über Minuten nicht sprechen kann, obwohl ich es will. Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein, dass ich extreme Konzentrationsstörungen habe und bei jedem Anfall über mehrere Minuten nicht fähig bin, eine simple Entscheidung zu treffen. Wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein, wenn ich unter der Dusche stehe und in Gedanken "Santa Claus Is Coming To Town" singe und dabei "hängen bleibe" und den Text zwanghaft bis zu Ende singen musss.

Abgesehen von der Übelkeit und Verstopfung während der 5 Tage Temodal-Einname und der Ungewissheit über die Langzeitfolgen einer Chemotherapie (sofern ich die noch erlebe), geht es mir gut.

Abgesehen davon, dass ich mir fast jeden Tag plötzlich und unvermittelt mehrfach die Tränen kommen, sobald mir bewusst wird, dass ich mit meiner Diagnose eine durchschnittliche Überlebenszeit von 2-5 Jahren habe, geht es mir gut.

Abgesehen davon, dass ich zwar versuche, halbwegs positiv zu denken und mein Leben als bildender Künstler so "normal" wie möglich zu leben, es aber wegen der Anfälle, der Chemotherapie, der wöchentlichen Blutbildkontrollen und Psychotherapie, des andauernden Papierkrieges um Leistungen, die mir EIGENTLICH zustehen, der ständigen Amts-Nachfragen, ob ich denn noch krank bin, des Nicht-Glaubens, dass ich eine lebensbedrohende Krankheit zu ertragen habe, nicht kann, geht es mir gut.

Abgesehen davon, dass ich jedem/r auf die Finger sehen muss, ob er/sie auch das tut, was er/sie tun soll - nämlich als eine(r) der zahlreichen ÄrztInnen, PflegerInnen, SozialarbeiterInnen, Sozialversicherungsfachangestellten, Krankenhausangestellten, Arbeitsamtsangestellten, Sozialamtsangestellten, LVA-Angestellten, Angestellten der GEZ (die nebenbei bemerkt allesamt ein Vielfaches meines "üppigen Einkommens" von 347 Euro im Monat verdienen), einfach ihren Job zu tun, geht es mir gut.

Abgesehen davon, dass meine Menschenwürde beim Sozialamt jedes mal auf's Neue mit Füssen getreten wird, obwohl doch im Grundgesetz der BRD steht, dass die Würde des Menschen unantastbar sei, geht es mir gut.

Abgesehen davon, dass ich bis zum 30.4.08 die fehlenden Unterlagen für meinen Sozialhilfeantrag abgeben soll und der Zuständige Herr bis einschließlich 27.04.2008 Urlaub hat, geht es mir gut.

Im Grunde geht es mir so gut, dass mir fast die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Man möchte es gar nicht glauben, so gut geht es mir. Im Grunde muss man schon neidisch sein auf mich, weil ich so eine Chance erhalten habe, wie diesen bösartigen Hirntumor, der sich so wunderbar zum Faulenzen eignet und der so eine wunderbare Ausrede ist, warum ich nicht arbeiten kann.

Und dann mache ich das alles auch noch so erfolgreich zum Material meiner Arbeit, dass ich in einem Offspace in Wien ausstellen kann, zu dem sich nicht mal meine ehemaligen ProfessorInnen bequemen, zu kommen, weil er denen zu unbekannt ist (?) obwohl sie mir mündlich zugesichert hatten, dass sie die Ausstellung "ganz bestimmt" sehen wollen.

Mir geht es so gut, dass ich sicher bald berühmt bin, wenn ich nur die nötige Geduld aufbringe oder wenn ich tot bin.

Mir geht es so gut, dass ich sicher überleben werde, wenn ich nur fest genug daran glaube.

Mir geht es so gut, dass mir Gott schon helfen wird, wenn ich nur fest genug daran glaube und bete.

Mir geht es so gut, dass ich ja glücklich sein muss, dass es mir nicht noch schlechter geht.

Mir geht es so gut, dass ich mir von so einem dahergelaufenen Zyniker, wie diesem Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin vorrechnen lassen muss, mit wie wenig Geld ich mich "vollwertig und gesund" ernähren könne. Nur, dass ich dann kein Geld für Medikamente ausgeben darf, weil ich sonst beim essen halt den Gürtel ein wenig enger schnallen muss.

Mir geht es so gut, dass ich frage, wie ich ohne diese Krankheit jemals so etwas wie Glück emfpinden konnte. Ich bekomme doch alles von ihr von vorne und hinten reingesteckt.

Ich möchte Euch, lieben "Freunden" danken! Wenn ich solche Freunde habe, brauche ich mir immerhin keine Feinde zuzulegen. Nicht, dass ich das nicht könnte. Das ist nicht schwer.
Es wird sich bestimmt jemand darüber aufregen wollen, wie ich Euch hier in diesem Blog anrede, beleidige, vorführe. Aber fasst Euch ander eigenen Nase und fragt Euch: wollt Ihr mit mir tauschen?

Wenn es ginge, ich würde meine Krankheit gerne abgeben und arbeiten gehen. Jeden Idiotenjob. Ich war und bin mir auch zum Kloputzen nicht zu schade. Auch wenn es Verschwendung wäre einen Menschen mit drei sehr gut abgeschlossenen Ausbildungen, der mehrfach an Hochbegabtenförderungen und Preisen "knapp vorbeigeschrammt" ist, so eine Arbeit machen zu lassen. Aber wenn die Kohle stimmt, putz ich Euch auch die Scheisse aus den Klos in Parkhäusern. (Das habe ich schon mal getan als Ferienjob am Anfang meines Studiums).

Nur leider bekomme ich dafür nicht mehr Geld als ich mit Hartz IV bekommen würde - wenn man es mir weiter zahlen und mich nicht zur Sozialhilfe abschieben würde, wo ich alles nochmal belegen muss. Wo ich noch mal "beweisen" muss, dass ich Krebs habe. Und wo "Vermögensgrenzen" von 2600 Euro für Erwerbsunfähige gelten, bevor das Sozialamt auch nur einen Cent herausrückt.

Aber wir Krebskranken sind halt Sozialschmarotzer. Das muss die Gesellschaft eben aushalten. Wir haben immer eine feine Ausrede parat, warum wir nicht abreiten gehen können, nicht?

So, genug gejammert. Jetzt wird wieder positiv gedacht. Sonst werde ich noch so bösartig wie mein Tumor...

20 April 2008

Auf zu neuen Ufern!

Am morgigen Montag "darf" ich wieder einen neuen Chemotherapie-Zyklus beginnen. *freu* :(

Das heißt wieder einmal auf zur "lustigen Magenquälerei" mit den Hammer-Zytostatika. Neulich habe ich durch Zufall (durch das Magazin Brainstorm der Deutschen Hirntumorhilfe e.V.) erfahren, dass die Chemotherapie für niedriggradige Gliome nach WHO Grad II gar nicht kurativ wirkt. Das heißt, ich kann Chemo machen, sovielich will, der Tumor wird davon nicht kleiner.

Es wäre "ganz nett" gewesen, wenn man mir das im Bezirkskrankenhaus Regensburg, an das ich mich wegen einer Weiterführung der Therapie nach der Operation im letzten Sommer gewandt habe, auch mal freundlicherweise mitgeteilt hätte. Aber das war wahrscheinlich nicht drin, wegen dem ganzen Stresses, in dem die Assistenzärzte da ständig sind. Oder war es vielleicht eher deswegen, weil die frisch von der Uni kommenden ÄrztInnen noch keinen rechten Überblick haben?

Eines lernen die dort aber sehr schnell: dass sie bald dran sind mit abcashen. So systematisch, wie die Assistenzärzte in den Krankenhäusern ausgenutzt werden, wundert mich das überhaupt nicht. Wenn ich an deren stelle wäre, würde ich das genau so machen.

Bei 50 Wochenarbeitsstunden und mehr einen Hungerlohn bekommen und jeden Scheiß erledigen, den die Damen und Herren Ober- und Chefärzte nicht machen wollen, würde mit auch ziemlich ankotzen. Dafür hab ich volles Verständnis.

Als ich letztens nachdrücklich dem Oberarzt (!) die Frage gestellt habe, wie lange denn meine Chemotherapie noch dauern soll, hat man mir als Antwort (durch die Assistenzärzte (!) ) folgende Formulierung in den Arztbrief geschrieben:

--------
Zitat:
"Bei erhöhtem Risiko empfehlen wir, die Chemotherapie fortzusetzen."
-------

So eine "Antwort" muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn ich den Hausmeister gefragt hätte, hätte der mir sicher eine ähnlich "gute" Antwort gegeben. Nur mit dem Unterschied, dass ich von dem nichts gescheiteres erwartet hätte. So ist das im Leben mit den Erwartungen - man sollte tunlichst keine haben, sonst werden sie enttäuscht.

Mich deucht, ich bin gar nicht wirklich krank. Es ist wohl vielmehr unser Gesundheitssystem in Deutschland. Aber was soll man schon erwarten, wenn die Ärzte nicht danach bezahlt werden, wie viele Gesunde Patienten sie haben, sondern danach, wie viele Kranke sie behandeln und wie viele "Fälle".

Wie ein Mensch wird man in diesem Bürokraten-Terror-System ja eh nicht behandelt. Gesundheitsreform, wo bist Du?

Hab ich da eigentlich was falsch verstanden? Sollte eine "Reform" nicht etwas, das vorher schlecht war wenigstens ein klein wenig besser machen?

Da muss ich mich wohl getäuscht haben. Da bin ich wohl zu naiv dazu. So war ich doch sonst nie. Anscheinend verändert mein Hirntumor schon meine Persönlichkeit...

Prost Mahlzeit, Deutschland!

18 April 2008

Jesus will survive (oder der Beweis, dass es ein Leben nach dem Tod gibt)

Hier mal wieder was zum totlachen :D



Nett, nicht?

Das fällt mal wieder unter die Kategorie "Tumor ist, wenn man trotzdem lacht" und "produktives Rauschen".

Ich sag nur: Schluss mit Lustig!

14 April 2008

Warten auf den Tod? Oder doch was anderes...

Ich saß gerade am Computer und wartete eine Weile auf meinen Tod. Da er nicht kam, beschloss ich erst mal meine Emails zu ckecken. Darin fand ich einen Link zu vernissagte.tv.

Auf der Website wiederum fand ich nicht, wonach ich eigentlich suchte. (Ich glaube eine Videoarbeit von Christian Jankowski). Dafür fand ich (wie so oft beim Surfen im Internet) etwas anderes, das möglicherweise noch interessanter ist, als das, wonach ich ursprünglich gesucht hatte, aber seht selbst...

Es ist ein Video über ein Malerei/Videoprojekt, das ich (zumindest vom Konzept her) so noch nirgends gesehen habe. Sehr interessant. Wenn nicht visionär für die Kunst der Zukunft.

Ach ja, wonach ich eigentlich gesucht hatte, hab ich schon wieder vergessen. Das ist schon ins (digitale oder analoge?) "Nirvana" eingegangen.

Ich kann nur hoffen, dass ich noch länger auf meinen Tod warten darf. Wenn ich allerdings bis dahin noch weiter solch interessante Dinge finde, könnte die Zeit möglicherweise wie im Fluge vergehen...

Schon wieder ein Haiku oder vielleicht ein Senryu?

Dieses heißt "Menschenkörper":
Menschenkörper. Ach!
Sie sind wie Supren im Schnee
Im Frühjahr taut es

08 April 2008

Wieder mal ein kleines Haiku...

Dieses heißt: "Nach meines Körpers Ende":

Mein Leben erlischt,
andere gehen weiter.
Mein Licht bleibt bei Euch!

Die simulierte Sicherheit...

Die Sicherheitspolitik in Deutschland ist gar nicht real, sondern nur die Simulation einer Sicherheitspolitik. Das ist ja nichts wirklich Neues. Das sagt der Chaos Computer Club schon seit Jahren.

Aber wenn selbst das Fernsehen drauf kommt, dass man Fingerabdruckscanner mit einfachsten Mitteln im Do-it-yourself- Verfahren knacken kann, dann muss es wirklich arg sein.

Hier mal eine Sendung von ARD PlusMinus, bei der klar wird, wer bald wieder die Zeche zahlen wird, wenn die ersten Betrügereien mit den ach so sicheren Vorzeigeprojekten von Edeka aufkommen: der Verbraucher. Wenn die da mitmachen, sind sie ja auch selber Schuld...

Ich würde jedenfalls niemals auf die absurde Idee kommen, meinen Fingerabdruck von der Fimra Edeka zum Bezahlen scannen und registrieren zu lassen. Wo kommen wir denn da hin? Ich stehe auf dem Stanpunkt, dass die Unternehemn nicht mal meine Postleitzahl etwas angeht.

Ich empfinde es bereits als Belästigung, wenn ich beim Einkauf dauernd danach gefragt werde und ich sage hier öffentlich, dass ich je nach Lust und Laune entweder falsche oder bewusst gar keine angebe. Auch wenn die verblüfften KassiererInnen dann blöd schauen oder nur dumm fragen, warum. Ich verfälsche hin und wieder bewusst die Statistiken, damit die neugierigen Schnüffler es nicht so leicht haben. Das mach ich je nach Laune, um nicht berechenbar zu werden.

Also hier jetzt mal das Video von PlusMinus:



Toll, nicht? Schöne Neue Welt.
Und die Herrschaften von Edeka haben keine ahnung, was sie sich da für ein Kukuksei ins Nest haben legen lassen. Die Einkäufer dieses Systems gehören schon wieder links und rechts geohrfeigt. Letztendlich wird das wieder mal eine teure Fehlinvestition für eine Technologie, die Sicherheit im Zahlverkehr nur vorgaukelt und mittels derer man noch leichter betrogen werden kann, als mit einer Geheimnummer.

Da das Video leider an der Stelle abbricht, wo es wirklich interessant wird, habe ich mal rechercheirt, wie das denn jetzt genau geht un habe eine Anleitung gefunden. Die ist wiederum beim CCC schon lange online und sehr simpel. Da wäre McGyver sicher auch drauf gekommen ;) Hier mal der Link zur CCC-Anleitung.



Um an einen guten Fingerabdruck zu kommen, muss man nur einem Kunden in dem Supermakt folgen, der etwas in das Regal zurückstellt und genau dieses Produkt kaufen. Selbstverständlich, ohne registriert zu sein. Dann kann man in aller Seelenruhe zu Hause die Fingerabrücke des anderen Kunden abnehmen und nachmachen und beim nächsten einkauf bequem mit dem Fingerabdruck des voherigen Kunden bezahlen.

Das weiß man doch nun bereits seit vier Jahren. Ich kann mich gut an eine Fernsehsendung von damals erinnern, die einen Hacker gezeigt hat, der eine abslout simple Methode gezeigt hat, Fingerabdruckscanner zu überlisten. Der war damals auch vom Chaos Computer Club.

Der Geschädigte muss dann beweisen, dass er da gar nicht eingekauft haben kann. Wie auch immer. Die Zeche zahlt der Verbaucher. Die Anschaffung der Geräte wird sicherlich nicht ganz billig gewesen sein und die wird auf die Produktpreise aufgeschlagen. Zudem weiß die Firma Edeka, dann immer genau, wann wer was gekauft hat. So kann man's auch machen.

Damit noch mehr verkauft werden. Hauptsache Wachstum. Wer hat was gegen Krebs? Wachstum ist doch was Positives? Ich sage, diese Gesellschaft ist mindestens so krank wie mein Gehirn. Sie braucht sich nicht zu wundern, wenn es Menschen gibt, die das entweder nicht mehr verstehen oder es nicht hinnehmen wollen. Die versuchen dann die Dinge mit Gewalt zu verändern. Dann kommt es zur "Resektion" (beim Krebs) oder zum Terroranschlag (das ist im Grunde das Gleiche). Beides brutale Gewalt, die letztendlich nicht zur Heilung führt, wenn die Ursachen für die Kranklheit nicht beseitigt worden sind.

Krebs ist eine "klassische psychosomatische Krankheit". Na wenn die westliche Welt nicht das Krebsgeschwür der Erde darstellt, weiß ich auch nicht mehr. Ich möchte hier nur mal auf den Kolonialismus verweisen. Der ist ja nach wie vor noch nicht ausgestanden. Wir (die Europäer und alle, die davon abstammen) haben uns doch seit Jahrhunderten so verhalten. Da brauchen wir uns nicht wundern, wenn es andersdenkende Fanatiker gibt, die uns das, was wir denen in anderer Form antun, zurückzahlen.

Investiert ruhig weiter in die Zornbanken. Ihr wedert schon noch sehen, was Eure Investments abwerfen werden. Mich würde es nicht wundern, wenn wir mal eine "ordentliche Dosis Strahlentherapie" abbekommen würden (sprich: einen Anschlag mit einer Atombombe oder einer "schmutzigen Bombe", die radioaktives Material verstreut). Es ist sicherlich nicht besonders schwer, solches Abfallzeug zu besorgen, wenn man es wirklich drauf anlegt. Es gibt durchaus finanziell potente Menschen, die fanatisch genug sind, um so etwas zu finanzieren. Und Menschen, die trotz bester Ausbildung so wenig verdienen, dass sie solches Material gegen einen entsprechenden "Unkostenbeitrag" weitergeben würden.

Diese Menschen investieren fleissig weltweit in die verschiedensten Projekte, um ihr Geld noch weiter zu vermehren. Und wir wundern uns noch?

Prost Mahlzeit Deutschland, prost Mahlzeit westliche Welt - Du "künstliche Blase der ersten Welt". Hoffen wir, dass die Blase nicht zu bald zerplatzt, damit wir nicht total desillusioniert sterben werden. Wer will sich schon den schönen Schein einer heilen Welt nehmen lassen?

06 April 2008

Die Vernissage für meine erste Einzelausstelung...



Gestern Abend war die Vernissage zu meiner ersten Einzelausstellung im caviarGauche:

"Host Prof. Gerd Gerhard Loeffler - ALL*-Akademie VL#5: Glücklich ist wer vergisst, dass er nicht zu retten ist."

"caviarGauche" ist ein kleiner neuer Offspace im dritten Wiener Gemeindebezirk. Wie ich gestern erfahren hatte, war der Raum ursprünglich dazu erdacht, eine wohnungseigene Sauna dort einzubauen. Da aber derzeit das Geld für die Sauna fehlt gibt's eben vorerst 'nur' "heiße Kunst" dort drin zu sehen...

Die Ausstellungsdauer wird sein: 06. April-21.April 2008, Öffnungszeiten nur auf telefonische Anfrage unter: +43 (0)664 - 177 84 05 (Alexandra Viehhauser)

Die Ausstellung war (wieder) eine Veranstaltung der ALL*-Akademie. Dieses Mal heißt sie VL#5 (Vorlesung Nr. 5). Wiederum habe ich/haben wir nichts vorgelesen. Wiederum stelle ich die Behauptung auf, dass man/werauchimmer etwas aus/durch/über/mit Kunst lernen kann!

Auch wenn es immer noch Menschen zu geben scheint, die das (noch) nicht glauben wollen. Es sage ich: ich bin auf Euch nicht angewiesen. Ich mach auch ohne euch weiter! Da gilt das Motto: "Aussitzen". Da hab ich schon ganz andere "Kaliber" ausgesessen. Ein Mensch, der schon mal den Altbundeskanzler Helmut Kohl ausgesessen hat, hat wirklich Sitzfleisch! Das muss mir erst mal Jemand nach machen :D

Der Abend war sehr nett und der Raum war den ganzen Abend über voll. Leider haben mich einige Leute versetzt, die sicher zugesagt hatten, zu kommen. Schade. Aber: "Weine nicht dass die gemeinesamn Tage vorbei, sondern freu Dich, dass sie gewesen!" Ganz diesem Motto folgend, möchte ich Allen, die gekommen sind, danken und sagen: es hat mich sehr gefreut dass ihr da wart!"

Ich durfte einige sehr nette Menschen kennenlernen und werde gerne wieder kommen.
An der Stelle hat Wien tatsächlich ein Herz! Das möchte ich von der Stadt als Ganzes nämlich nicht gerade behaupten...

Aber da müssen wir nicht ins Detail gehen. Lächeln, statt meckern! Ich werde wohl
spätestens im Sommer wieder da sein, wenn die Deutsche Fußball-Nationalelf die EM gewinnt. Dann dürft Ihr (die ÖsterreicherInnen) die neuen Fußball-Europameisterfans begrüßen :D

Ich hatte ja neulich den Jospf Hader in der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt" sagen hören: "Österreich überlegt, die EM zu boykottieren, wegen den anfdauernden Menschenrechtsverletzungen Chinas in Tibet". Recht so! Das nenn ich mal ein konsequentes Volk! Endlich mal Jemand, der diesem Wahnsinn Einhalt gebietet ;)

Österreich grüßt Europa, Österreich grüßt die Welt :D

Und ich grüße Österreich! (nicht Wien ;) )

01 April 2008

Zweiklassen-Medizin

Für ALL*e, die sich wundern, von mir schon eine Weile nichts gelesen zu haben: ich war beschäftigt. Letzte Woche war ich wieder mal in Regensburg beim 2 Monats-Checkup. Eine Übernachtung mit kompletten Durchcheken.

Das MRT "zeigt", mein Tumor sei stabil. Da sich in letzter Zeit vermehrt neurologische Symptome häufen und sich meine fokalen epileptischen Anfälle mittels einfachem Traubenzucker von vornherein "abwürgen" bzw vermeiden lassen, glaube ich den Ärtzen kein Wort, wenn sie mir weiß machen wollen, dass bei mir alles in Ordnung sei. Zumal der Langzeit- Blutzuckerwert und ein so genannter oraler Glukose-Toleranztest, der eine verdeckte Sotffwechselerkrankung aufdecken sollte das Ergebnis: "völlig normal" erbrachten.

Ich muss kein Arzt sein, um zu erkennen, dass die Symptome nicht mit dem Blutzucker, sondern mit den Stoffwechselvorgängen im Gehirn zu tun haben müssen. Möglicherweise spielt auch die Narbenbildung im Gehirn eine Rolle. Auf jeden Fall tut sich etwas Ungutes in meinem Kopf und ich will das da jetzt endlich raus haben!

Zudem hatte ich gestern mitten in der Nacht plötzlich Übelkeit und mehrere Schwindelanfälle. Es hat sich plötzlich alles "gedreht". Das gefällt mir gar nicht. In letzter Zeit häufen sich auch Symptome wie plötzlicher Schluckauf und "blaue Blitzer" (ein kurzzeitiges Aufblitzen einzelner blauer Punkte im Wahrnehmungsfeld). Sieht fast aus wie Pixelfehler am LCD-Bildschirm, nur dass sie nur für Sekundenbruchteile da sind.

Beim letzten Check habe ich bei der Visite den Ärtzen (besonders dem Hernn Oberarzt!) ausdrücklich gesagt, dass ich das Krankenhaus nicht verlassen werde, bevor ich nicht eine Besprechung mit ihm hatte nebst einer Aussage, wie lange denn meine Chemotherapie nun noch dauern solle. Daraufhin sagte man mir, ich müsste natürlich erst auf die MRT-Aufnahmen warten. Da tat ich dann auch brav.

Das Bett in, dem ich geschlafen hatte, war auch mal wieder kaputt und dummerweise war am selben Tag kein Hausmeister mehr aufzutreiben. Als ich der Schwester im Laufe des Tages erzählte, dass ich keinen Schritt aus dem Zimmer tun werde, bevor ich keine Besprechung mit dem Oberarzt hatte, bei dem die Frage geklärt werden solle, wie lange denn meine Chemotherapie jetzt noch dauern sollte, rollte die nur mit den Augen und bemerkte, dass noch am selben Tag 8 Neuzugänge rein kommen sollten. Sie meinte, dass es schon klappen würde mit einer Besprechung.

"Zufällig" war der Hausmeister dann Punkt 7 Uhr morgens am folgenden Tag bei mir am Krankenbett, um mir mitzuteilen, dass er das Bett zur Reparatur brauche. Ich war natürlich völlig überrascht, dass das dann auf einmal so schnell ging ;)

Ich frage mich, ob es nicht sein könnte, dass die PflegerInnen "zufällig" an diesem Tag noch mal den Hausmeister angerufen hatten und ihm gesgat hatten, dass er das Bett sofort reparieren soll, weil sie mich da raushaben wollen. Mir wurde natürlich eifrig versichert, dass mich keiner "rauswerfen" wollte und dass das nichts damit zu tun hätte. Wer's glaubt wird selig!

Bei der Visite war natürlich der Herr Oberarzt Derjenige, der mit Abwesenheit glänzte. Er schickte (wieder einmal) seine Assistenzarzt-Lakaien vor. Die erzählten mir dann 'voll Freude', dass bei mir ja alles in Ordnung sei. Ich bestand aber weiterhin auf einer Besprechung meiner MRT-Bilder. Diese wollten mir die Assistenzärzte nach der Visite auch geben. Also wartete ich (wieder einmal) ca. 2 Stunden und musste mich darum kümmern, was zu essen zu bekommen - ich lag ja nicht in meinem Bett, sondern saß im Speiseraum.

Danach bat mich ein Assistenzarzt in sein Büro, um mit mir gemeinsam die Aufnahmen zu betrachten. Als wir dann die CD-ROM (!) einlegten, die ich in der Radiologie gebrannt bekommen habe, verweigerte sein Computer schlicht den Dienst. Er musste Windoof neu starten. Es war nicht möglich, auf die Datenbank der Radiologie zuzugreifen, um die bereits komplett vorhandenen Bilddaten einzusehen und abzurufen. Daraufhin warteten wir noch eine Weile, es ging aber nichts. Der junge Arzt war dann so sehr im Stress, dass ich noch mal den Raum verlassen musste, damit er sich noch um einen anderen Patienten kümmern könne. Dies tat ich dann auch. Ich will mich ja nicht auf Kosten anderer Patienten "wie Arsch" verhalten...

Ich ging in der Zwischenzeit auf sein Anraten in die Radiologie, um mir einen Termin für eine Besprechung mit dem Radiologen geben zu lassen. Nachdem ich einen neuen Checkup-Termin Mitte Mai bekommen hatte, sollte es kein Problem darstellen, 2 Monate im Voraus einen 20-Minuten-Termin beim Radiologen zu bekommen. Dachte ich jedenfalls.

Die Dame am Empfang nahm meinen Terminwunsch etwas verwundert zur Kenntnis und verwies mich schlicht auf die Tatsache, dass es unüblich sei, einen Besprechungstermin bei der Radiologie zu bekommen. Man müsse einen Gesprächstermin auf der Station ausmachen. Die Ärzte würden schließlich zu jeder radiologischen Untersuchung einen schriftlichen Befund bekommen. Ich erwiederte daraufhin, dass man mich bereits beim letzten Mal mit der Assistenzärztin abgespeist hätte und ich keinen Termin beim Oberarzt bekommen würde. Man habe mich hinunter geschickt, um in der Radiologie einen Termin auszumachen. Dort könne man mich schließlich kompetenter beraten, was die Aufnahmen betreffe.

Die Dame am Empfang wollte mich mit einem Verweis auf den nächsten Termin abspeisen. Ich weigerte mich allerdings standhaft, dies hinzunehmen. Ich sagte ihr, dass ich ihre Lage durchaus verstehen könne und auch nicht auf ihrem Stuhl sitzen möchte, wenn Patienten wie ich herein kämen und sie anmeckerten, weil sie keinen Termin ausmachen würde. Ich drohte dann mit einem Beschwerdebrief bei der Geschäftsleitung.

Danach wollte ich verärgert abziehen. Man rief mich dann kurz zurück ins Büro der Radiologin. Sie fsagte, dass sie die Szene zufällig mitbekommen hätte und fügte hastig hinzu, sie könne dies natürlich nicht für jeden Patienten machen, aber sie mache eine Ausnahme. Sie schaute sich auf 3 (in worten drei!) Monitoren gemeinsam mit mir die Aufnahmen der gesamten letzten MRT-Untersuchungen im Vergleich an. Diese ziegten nach ihren Worten dass der Tumor am Rand der Resektionshöhle sich wohl beruhigt hätte bzw dass es sich ihrer Meinung nach um Narbengewebe handeln würde.

Es "schaue gut" aus. Nachdem einige neurologische Symptome, wie Schlafstörungen, extreme Stimmungsschwankungen, vereinzeltes Zucken des linken Armes und ein wiederkehrendes Zucken unter dem linken Auge leider an Häufigkeit in letzter Zeit zugenommmen haben, fällt mir ihre Interpretation nur leider schwer zu glauben. Ich denke, sie liegt ziemlich daneben, wenn sie mir erzählen will, dass da in meinem Gehirn "alles in Ordnung" sei.

Mag sein, dass die Erkrankung derzeit gestoppt ist. Mag sein, dass die Chemotherapie zumindest insoweit Wirkung zeigt, dass der Tumor nicht wächst. Allerdings kleiner wird er auch nicht. Ich musste nämlich wiederum durch Zufall (!) erfahren, dass die Chemotherapie gar nicht kurativ wirken kann bei Tumoren, die hautpsächlich Grad II Gliome sind, weil die zu langsam wachsen.

Ich wurde also schon bei der Therapieplanung schlecht beraten! Man hatte mich von Anfang an nicht auf die Möglichkeit einer PET-Untersuchung hingewiesen.

Weiterhin durch Zufall habe ich eine alte Ausgabe des Magazins "Brainstorm" der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. in die Finger bekommen. Dort habe ich von dieser so genannten PET Untersuchung erfahren, die es ermöglicht, Stoffwechselvorgänge im Gehrin sichtbar zu machen.

Ich frage mich nun, warum mich darauf bisher niemand hingewiesen hat bzw warum mir eine PET nicht bereits vorgeschlagen wurde? Ich habe nun in den letzten Tagen im Internet recherchiert und festgestellt, dass es in Regensburg nur einen einzigen PET-Scanner gibt. Und der steht zufällig nicht am BKH Regensburg, sondern am Uniklinikum, wo ich operiert wurde. Zudem ist die Untersuchung sehr teuer, wie sich bei meiner Recherche über Wikipedia und die verlinkten Seiten im Artikel heraus stellte.

Nachdem ich (wiederum zufällig) von einer Assistenzärztin aufgeklärt wurde, dass das BKH Regensburg angeblich in Zukunft keine Übernachtungen zur Untersuchung für Hirntumorpatienten anbietet, weil diese von der Krankenkasse nicht mehr übernommen würden und ich mich mit einem Aufenthalt in der Tagesklinik begnügen solle, frage ich mich, wie das gehen soll. Die Leute bringen ja nicht mal an zwei Tagen eine vernünftige Besprechung der MRT-Aufnahmen auf die Reihe. Wie soll das dann noch am selben Tag gehen?

Was mir auffiel war, dass ich bereits im Januar gefragt wurde, ob ich denn in Zukunft nicht lieber ambulant kommen wolle. Und nun teilte man mir mit, dass das BKH "umstrukturiert" werde und es dafür nur noch eine Tagesklinik geben solle. Wenn die für eineinhalb Tage Aufenthalt immer zwie abrechenen, wundert mich nicht, wenn die Krankenkassen dem einen Riegel vorschieben.

Ich frage mich auch, ob das bei Privatpatienten anders ist. Komisch ist es ja schon, dass Pirvatpatienten eine andere Rufnummer wählen können, um Termine auszumachen. Dies ist mir jedenfalls beim Uniklinikum Regensburg aufgefallen, als ich heute einen "alten" Arztbrief vom letzten Herbst nochmal genuaer bertachtete. Ist das nicht komisch? Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

Laut der heutigen ZDF-Sendung heute besgat eine Studie der Uni Köln, dass Privatpatienten schneller Termine bei Fachärtzen bekommen würden, als Kassenpatienten. Ob das daran liegt, dass man bei den Privaten merh abrechenen kann?

Ist es vielleicht so, dass die ÄrztInnen, so lange sie jung sind erst systematisch "verheizt" werden, damit sie bei der nachfolgenden Abzocke "gerne mitmachen"? Werden die Nachwuchsärzte nicht systematisch darauf vorbereitet, mitzuspielen?

So, wie das gegenwärtige Gesundheitssystem aussieht, würde es mich nicht wundern. Die AssistenzärtzInnen, die erst für ein oder zwei Jahre im Krankenhaus arbeiten MÜSSEN, werden systematisch ausgebeutet!

Sie werden für jeden Scheiß, den die Damen und Herren Ober- und ChefärztInnen nicht machen wollen vorgeschickt. Die wissen nicht wo ihnen der Kopf steht vor lauter Arbeit und Verantwortung und die Damen und Herren Ober- und Chefärzte unterschreiben nur die endgültigen Arztbriefe, deren Inhalte sie nicht mal kennen. Offensichtliche Tippfehler in der Doseriung von Medikanetnen fallen denen gar nicht auf. (Ich habe selbst einen Arztbrief, der einen solchen Fehler enthält!)

Da wird munter alles unterschireben, was der Lakaie vorlegt. Ganz egal, ob dabei Menschenleben gefährdet werden, oder nicht. Verantworltich ist ja der mündige Patient immer selber. Wie das mit Hirntumorpatienten gehen soll, die in ihrem Verständnis eingeschränkt oder sogar teilweise geistig behindert sind, ist mir ein Rätsel. Wieso dabei nicht mehr Menschen ihr Leben lassen, grenzt für mich schon an ein Wunder Gottes!

Überleben ist heutzutage in diesem System wirklich Glückssache, wenn man ernsthaft krank ist! Man mächte meinen, dass die Diagnose Krebs als ernstzunehmende Krankheit angesehen werden kann. Es ist jetzt nicht grade ein Schnupfen.

Machmal denke ich, ich bin mindestens so krank wie dieses System! Wer hat denn was gegen Krebs? Wachstum ist doch was Positives! Vor allem, wenn die Gewinne wachsen, ist es doch gut, oder? Wir sind doch ein Volk von Kleinaktionären und hoffen auf rasche Kursgewinne.

Wachstum, Wachstum über alles. Über alles in der Welt. Ein System siegt sich zu Tode: die Krebs-Gesellschaft. Der Kapitalismus ist der Krebs dieser Welt!

Armes Deutschland. Das nennt sich freie Welt? Für die Reichen und Mächtigen bestimmt. Der Rest nur wenn er Glück hat! Und die Politprominenz hat angeblich von all dem keine Ahnung. Da lachen ja die Hühner! Ich will nur mal darauf hinweisen, dass im Herbst bald wieder Landtagswahlen sind. Dann werden wir mal sehen, ob die Damen und Herren PolitikerInnen von diesen Themen nichts wissen (wollen)...

Prost Mahlzeit Deutschland!

17 März 2008

Hey, da gibt's andere!

Gerade eben hab ich drüben in Gerd's Weblog ein irrers Video entdeckt, was ich Ech nicht vorenthalten kann, weil ich mich vor Lachen fast bepisst hätte...

Ich hab mir gedacht: hey, Du bist ja nicht allein. Wer hätte das gedacht ;)

Also hier ist jetzt das Video:



Super! Das würd ich auch gerne mal erleben. Genial! DAS braucht die Welt: mehr Servietten!

Online-Demnostration für die Meinungsfreiheit in ALLEN Staaten auf der Welt

Gerade eben habe ich bei Reporter ohne Grenzen eine Online-Demonstration gefunden. Die unterschiedlichen "Demonstrations-Locations" richten sich gegen die Regierungen einiger Staaten auf der Erde, die es mit der Meinungsfreiheit "nicht so genau" nehmen.

Hier ist mal der Link zu online-Demo: http://www.rsf.org/24heures/pages/index.php?id=21

Ich möchte Euch, geschätzte LeserInnen meiner "Meinungsschleuder" dazu einleden, gegen die "Meinungsverhinderer" zu demonstrieren. Wenn nicht "real", so doch wenigstens "virtuell". Mir geht es (hauptsächlich) darum, der Welt zu zeigen, dass man Meinungsfreiheit nicht (ver-)kaufen kann. So wie z.B. Google, das Unternehmen, das mit der Chinesichen Regierung zusammen arbeitet und eine zensierte Version des "Internets" in China anbietet, um sich die Pfründe für zukünftige Geschäfte schon mal zu sichern.

11 März 2008

Sicherheitsrisiko Schäuble

Ich sah heute Abend die die ARD-Tagesschau und die folgende Meldung, der nächste Blödsinn unseres "Sicherheitsrisikos Schäuble" wurde gerade heute unterzeichnet: ein Datenabgleichsabkommen mit den USA.

Obwohl jeder weiß, dass dort keine vergleichbaren Gesetze zum Datenschutz wie in Deutschland vorhanden sind. Eine unglaubliche Frechheit dieses lästigen Menschen. Ja dreht der Mann jetzt völlig durch? Dieser Mann läuft doch Amok - Schäuble ausser Rand und Band!

Die Amerikaner werden sich einen feuchten Dreck um unsere Datenschutzgesetze scheren. Es reicht dann also aus, einen einfachen Verdacht auszusprechen, um bei der deutschen Polizei ein Amtshilfeersuchen einzuleiten. Soll heissen: die Amerikaner bekommen unsere Daten auf dem Silbertablett nachgtragen.

Herr Schäuble, hauen sie doch nach Amerika ab, wenn's Ihnen bei uns nicht gefällt! Gehen Sie doch "nach drüben" zu Ihren Stasi 2.0-Freunden. Da können Sie dann mit dem Bush im Busch hocken und die Bürger bespitzeln.

Ich plädiere für eine sofortige Ausweisung dieses "unerträglichen Sicherheitsrisikos". So einer bekommt dann auch noch Geld für eine "Leistung" in der Politik? Wie soll sich so einer denn (noch) sinnvoll integrieren in die deutsche Zivilgesellschaft? Der Mann gehört rausgeworfen. Wer den noch wählt, kann gleich mit ihm mit auswandern. Am Besten nach Tacka-Tucka-Land zum Bush, Beckstein und Kaptain Blaubär.

Stasi raus, Nazis raus. Alle raus, die so unerträglich sind!

Prost Mahlzeit Deutschland, prost Mahlzeit Terroristenjäger!

Führt Euren Krieg gefälligst ohne uns! Aber ohne euer "Spielzeug"!

Stasi 2.0 - Politik beim Bundesverfassungsgericht!

Gerade lief die Tagesschau auf ARD. Soeben wurde in der Sendung die Meldung gebracht, dass das Bundesverfassungsgericht das Gesetz zur flächendeckenden Überwachung von Autokennzeichen ohne konkreten Grund für verfassungswidrig erklärt hat.

Wenn man genauer hinschaut, ist das aber noch nicht wirklich befriedigend. Zwar müssen die Gesetzgeber die Gesetze genauer verfassen, aber das heißt noch nicht, dass der gläseren Bürger vom Tisch ist.

Nun hat die CDU/CSU-Stasi 2.0-Politik zwar die nächste Ohrfeige erhalten, aber sogleich mit einer "Bedienungsanleitung" für weiteren Unsinn dieser Art. Die Landes-Regierungen in Hessen und schleswig-Holstein haben ordendlichen Mist gebaut, so viel ist schon mal klar.

Was jedem halbwegs klar denkenden Menschen erkennbar ist, sind diese Menschen nicht fähig (oder willens?) zu erkennen: das geht zu weit!

Wer wird denn dafür wieder die Rechnung bezahlen? Der Steuerzahler, wer denn sonst. Mit gigantischem technischen Aufwand werden "satte" Trefferquoten von sage und schreibe 0,3 Prozent erzielt. Auf Kosten der Freiheit wird eine Totalüberwachung flächendeckend eingeführt, die Unsummen verschlingt und nichts bringt, ausser ein paar hundert mickrigen Fällen, in denen die "Verbrecher" ihre Versicherung nicht bezahlt haben.

Wow. Ich bin total platt. Das hätte ich nicht gedacht, dass so eine ABM für Beamten so einen durchschlagenden Erfolg haben könnte. ;)

Haben die Beamten denn nichts besseres zu tun, als uns allen nachzuspionieren? Mal ganz abgesehen davon dass die Steuerbelastung viel zu hoch ist und von Seiten der Politik immer über die so genannten Sozialbetrüger geschimpft wird. Dort sollen sie mal sparen und nicht mit völlig maßlosen Mitteln Milliarden Steuergelder raushauen für etwas das ganze 0,3 % Trefferquote bringt. Sehr sinnvoll.

Das Schwarzbuch der Steuerzahler lässt schon wieder Grüßen. Wird das den Abgeordneten von den Diäten abgezogen? Müssen die sich für den Unsinn verantworten, den sie da beschließen?

Nein, denn die dürfen sie sich ja selber genehmigen. So einen Job hätt ich auch gern! Dann würde ich auch in der letzten Reihe die Beine hoch legen oder Zeitung lesen und die Hand heben, wenn mich einer anrempelt. Danach schön mit satter Pension abhauen in den "wohlverdienten" Ruhestand. Dann noch ein paar Aufsichtstratspöstchen hier und ein paar Wirtschaftskontaktchen da und alles ist in Butter.

Ich behaupte, dass 60% Derer, die da abstimmen gar nicht mal wissen, was sie da eben beschlossen haben. Sonst kann ich mir nicht vorstellen, dass ein halbwegs klar denkender Mensch so etwas ernsthaft beschließt. Wenn diese Leute da in den Landtagen und im Bundestag für das tatsächlich verantwortlich übernähmen, was sie da beschließen, würde es keiner machen wollen. Traurig aber wahr. Ist das der Grund, warum dort überwiegend Pfeiffen sitzen? Soll so die Politikverdrossenheit verändert werden?

Die Polizei war bisher legal in der Lage, Bewegungsprofile von Autofahrern zu erstellen. Mit der jetzt gekippten gesetzlichen Regelung war es möglich, mittels entsprechenden Kamere-Software-Kombinationen Autokennzeichen automatisiert mit Fahndungsdatenbanken abzugleichen. Das wird sich nun vermutlich nicht wirklich ändern.

Schluss mit diesem Anpassungsdruck! Sowas kotzt mich an.

Das kalrsruher Bundesverfassungsgericht hat diesen blanken Unsinn nun teilweise auch noch mitgetragen. Ihr verletzt unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung, meine Daten gehören mir. Ich kann sie geben, wem ich will. Und eben nicht, wenn ich nicht will.

Am besten wird sein, wir lassen uns gleich alle Nummern eintätowieren, die gescannt werden können. Oder vielleicht noch besser: jeder Bundesbürger bekommt gleich bei seiner Geburt einen RF-ID-Chip unter die Haut implantiert, damit man ihn immer schön überwachen kann. Und immer weiß, wo der grade ist.

Was ich immer wieder sage: Herr Schäuble und Kollegen sind die größte Gefahr für die innere Sicherheit Deutschlands! Die sind schlimmer, als die RAF damals war. Die haben wenigstens offen Gewalt angewendet. Die Leute tun so, als ob sie in ihren pikfeinen Anzügen und Kostümchen kein Wässerchen trüben könnten, dabei haben sie es faustdick hinter den Ohren und grinsen uns auch noch rotzfrech ins Gesicht, als ob sie völlig unschuldig wären.

Ich sage: so erzieht man Terroristen und erbitterte politische Gegner. Haben diese Leute nichts gelernt aus den 68 ern? Damals haben sich die Machthaber ähnlich arrogant über die Menschen hinweggesetzt, wie heute. Und was folgte? Der RAF-Terror. Die bleierne Zeit.

Nur weiter so. Dann wird es bald wieder Menschen geben, die die Allmachtsfantasien und den Größenwahn in der Politik mit offener Gewalt einbremsen wollen! Das bringt sicher was für die Sicherheit, wenn wir noch mehr Terroristen bekommen. Oder ist das vielleicht am Ende politisch gewollt?

Tausche Freiheit gegen Sicherheit! Wisst Ihr nicht, dass man beides verliert, wenn man das versucht?

Prost Mahlzeit Deutschland!

Ich möcht an dieser Stelle noch schwer ein Video-Dossier auf der ARD-Site zum Thema Datenschutz nd Überwachung empfehlen: http://www.tagesschau.de/inland/meldung45692.html

Raucher oder nicht???

Gerade eben habe ich in ZDF heute die Meldung vernommen: das schärfste Anti-Raucher-Gesetz deutschlands soll "gelockert" werden. Die CSU ist angeschlagen wegen der schlechten Wahlergebnisse bei den letzten Kommunalwahlen in Bayern.

Die "Lösung" soll nun wohl sein: das Nichtrauchen muss gekippt werden, um bei den Landtagswahlen im Herbst wieder besser abzuschneiden?!

Interessant! Sollen wir nun glauben, dass die CSU das aus "Sicherheitsgründen" tut. Immerhin soll das Nichtrauchergesetz ja nur für Bierzelte und Weinzelte gelockert werden, um mögliche Streitereien zu vermeiden. Und dies nur für dieses Jahr. Na da bin ich aber gespannt. Rauchen für die Sicherheit???

Für wie dumm halten Sie uns Herr Beckstein? Glauben Sie die Märchen, die Sie uns da auftischen selber? Dann sollten Sie wohl besser Ministerpräsident von Tacka-Tucka-Land werden! Vielleicht brauchen die da ja noch einen wie Sie!

Dann wäre Kaptain Blaubär Ihr Kollege beim Märchen erzählen! Das wäre doch ein Traumjob für die Zeit nach Ihrer Ministerpräsidentenschaft. Die wird nämlich bald kommen, wenn Sie so weiter machen. Die WählerInnen lassen sich nämlich nicht mal in Bayern auf Dauer für blöd verkaufen.

Prost Mahlzeit Deutschland/Bayern!

09 März 2008

Der "totale Papierkrieg" - diesmal gegen die GEZ

Liebe LeserInnen,

hier mal wieder ein neuer Post zum Thema sinnloser Papierkrieg in Deutschland. Diesmal ist die GEZ "dran". Ich wünsche viel Spass beim Lesen und hoffe, dass Euch das Lachen dabei nicht an der einen oder anderen Stelle im Halse stecken bleibt. Ehrlich gesagt finde ich das Thema nämlich nur "bedingt lustig" und ich denke, man muss schon einen "elefantösen Humor besitzen", um darüber noch lachen zu können.

Prost Mahlzeit Deutschland!
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An die GEZ
50656 Köln

Ihr Schreiben vom 16.02.2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

In Ihrem letzten Schreiben vom 16.02.2008 haben Sie mich darauf hingewiesen, dass die Befreiung von den Rundfunkgebühren für mein Gebührenkonto am 31.03.2008 abläuft. Sie haben bei mir angefragt, ob der Grund für die Befreiung weiterhin vorliegt.

Ich möchte Ihnen hiermit mitteilen, dass der Grund für die Befreiung weiterhin vorliegt. Den angegebenen Grund habe ich nach völlig unnötiger mühsamer „Durchfragerei“ bei der Arbeitsgemeinschaft für Erwerbstätige in Landshut erfahren. Da ich an einem bösartigen Hirntumor erkrankt bin, können Sie davon ausgehen, dass das (vermutlich) auch weiterhin so bleiben wird, es sei denn, Sie haben jetzt gerade DAS Heilmittel einstecken.

Auch wenn es Sie, die „Sklaven des Systems“ nicht interessieren wird. Leider darf ich trotz meines Arbeitswillens nichts tun, weil mir ständig bescheinigt wird, ich wäre erwerbsunfähig.

Zur „Verhübschung“ der Arbeitslosenstatistiken werde ich nunmehr vermutlich von der ARGE Landshut in den Zuständigkeitsbereich des Sozialamtes „abgeschoben“.

Ich möchte hier nur soviel anmerken, dass ich es für eine absolute Zumutung halte, dass ich mich in meiner Situation andauernd rechtfertigen muss, ob ich denn nun noch krank bin bzw. ob ich denn jetzt z.B. noch von der Rundfunkgebühr befreit werden darf oder nicht. Es ist weiterhin eine absolute Zumutung, dass ich ständig wie eine Nummer behandelt werde und von Amt zu Amt weiter abgeschoben werde und sich niemand dafür interessiert, dass ich ein MENSCH UND KEINE NUMMER BIN!

Ich möchte Ihnen in aller freundlichen Bestimmtheit etwas sagen: Genau dieses Verhalten hat es ermöglicht, dass in Deutschland zwischen 1933 und 1945 6 Millionen Menschen in den Gaskammern der Nazidiktatur landen konnten. Die Juden die dort „gelandet sind“ hatten Nummern in die Arme tätowiert. Wenn Sie jetzt denken sollten, dass der Vergleich völlig unverhältnismäßig sei, so halte ich entgegen: “Wehret den Anfängen!“

Meine Frage nun an die GEZ: würde es den „Verwaltungsvorgang“ beschleunigen, wenn ich mir meine Nummer gleich in meinen Arm tätowieren lassen würde? Evtl. gleich mit einem Barcode? Dann bräuchten Sie den Code nur noch einscannen und die „entsprechend lästigen“ Menschen „aussortieren“. Das wäre doch absolut effektiv, finden Sie nicht?

Ich weiß, dass Sie, als Sachbearbeiter / Sachbearbeiterin dafür „nichts können“ und Sie nur „Ihre Arbeit tun“. Vermutlich schimpfe ich (leider wie so oft in den gesichtslosen Ämtern) den völlig falschen Menschen mit meinen sarkastischen Bemerkungen. Sie sind auch nur ein Mensch. Aber es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie diesen Brief an die zuständigen Stellen weiterleiten könnten. Damit es diejenigen trifft, die solchen Unsinn in Gesetze und Vorschriften verpacken, die Sie als „Sklaven des Systems“ dann „ausbaden dürfen“.

Ich fürchte nur leider, dass der Brief am St. Nimmerleinstag in Utopia landet. Aber als Mensch wird man ja mal träumen dürfen... (übrigens: Utopia = wörtlich „Nirgendwoland“)

Leider sind Menschen auch zu solch grausamen Alpträumen fähig, wie der, den Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts „geträumt“ hat. Dummerweise gibt es offensichtlich in diesem Staat genug Menschen, die breitwillig den „Rattenfängern“ hinterherlaufen, um Sie in die Positionen zu wählen, die sie zu solchem Unsinn befähigt, wie den, den Sie als Sachbearbeiter/In jetzt wieder mal aushalten müssen.

Also nichts für ungut. Sie, liebe(r) Sachbearbeiter sind nicht persönlich gemeint. Ich schimpfe hier über den gesichtslosen Amtsschimmel, der hier „mal wieder gewiehert hat“. Sie haben sich beim Lesen hoffentlich halbwegs amüsiert. Ich hoffe, dass Ihnen beim Lesen der Zeilen nicht das Lachen im Halse stecken bleibt.

Ich habe mir jetzt immerhin meinen Frust von der Seele geschrieben. Damit ist die Sache für mich erledigt. Ich habe nämlich durchaus andere (schönere) Dinge zu tun, als einen sinnlosen Papierkrieg mit sämtlichen Ämtern zu führen, die mich gängeln.

Ich wünsche noch viel Freude an Ihrem „Arbeitsplatz“, sofern dies in einem Amt überhaupt möglich ist. Ich habe eher öfter den Eindruck ,das die Menschen, die dort (freiwillig?) arbeiten zum Lachen in den Keller gehen müssen, weil die Überwachungskameras, die auf sie gerichtet sind, sie dazu nötigen, sich in eine „stille Ecke“ zu verkriechen, um noch heimlich Freude an der Arbeit haben zu können.

Ich habe mich jedenfalls beim Schreiben dieser Zeilen (halbwegs) amüsieren können. Damit bekomme ich für meine Rundfunkgebühren dann wenigstens doch noch ein klein wenig ernsthafter Unterhaltung geboten. Das Fernsehprogramm ist leider meist so schlecht, dass ich dafür nicht wirklich was zahlen wollen würde.

Als Student bin ich mir ohnehin schon verdächtig vorgekommen, weil ich die Gebühren bezahlt hatte. Wussten Sie, dass die Terror-Attentäter, die beim so genannten 9/11 beteiligt waren im Nachhinein dadurch aufgefallen sind, dass sie als Studenten „freiwillig“ ihre Rundfunkgebühren bezahlt haben?

Es grüßt Sie mit freundlichen Grüßen die „arme, geknechtete Seele“

Gerd Löffler

PS: Kopf hoch, Sie dürfen ja vielleicht bald in Pension gehen. Wenn sie noch was bekommen. ;)

PPS: Diese und ähnlich „böse“ und unterhaltsame Geschichten können Sie online finden unter:
http://gerdprivat.blogspot.com (aber lassen Sie sich nicht in der Arbeit dabei erwischen. Sonst werden Sie am Ende auch noch gegängelt...)

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Hinzufügung nach nochmaligem Lesen: Falls ihr mich für unzurechnungsfähig halten wollt - nur zu. Ich habe zwar ein Loch im Gehirn (im wörtlichen Sinne), aber ich kann noch sehr gut denken. Und ich galube, ich denke grade, dass ich sehr gut verstehe, was hier in diesem Land schief läuft. Dazu braucht man nur "die Augen auf zu machen!" Aber schaut nicht zu genau hin, die Wahrheit will nämlich keiner so genau wissen! Die schmerzt nämlich...

02 März 2008

Uff - die sechste!


So, jetzt hab ich wieder einen Chemotherapie-Zyklus gut hinter mich gebracht. Diesmal war es der sechste und die Auswirkungen waren ganz gut verträglich. Bis auf ein paar mal (mäßige) Übelkeit und etwas Magenschmerzen war alles ruhig. Ich war auch sehr diszipliniert beim Essen! Nur nicht zuviel essen und nicht zu fett!

Ich habe auch sehr darauf geachtet, nur eine Zofran pro Tag zu nehmen. Dann wirkst sich das weit weniger massiv auf das Verdauungssystem aus! Wenn's irgend ging, bin ich statt eine Tablette zu nehmen, an die Frische Luft gegangen. Das half auch halbwegs gegen die Übelkeit.

Dann noch wie oben angeduetet auf das Essen achten und schon geht die "Sache" ganz ruhig über die Bühne...

Ich wollte hier mal ein Foto posten, für alle Diejenigen, die sich über Google mal zu diesem Blogpost "verirren" sollten. Für die Menschen, die mit Temodal/Temozolomid eine Chemotherepaie machen müssen. Gegen einen bösartigen Hirntumor, wie bei mir.

Achtung! Suchmaschinenbegriffe: "Oligodendrogliom WHO Grad III", Hirntumor, Chemotherapie

Es ist völlig normal, dass man so eine "Art Jahresringe" bekommt auf den Finger- und Zehennägeln. Ich hab da mal ein Foto von meinem Zeh gemacht. Siehe oben!

Die Querrillen in schön regelmässigen Abständen deuten darauf hin, dass man regelmässige Wachstumsstörungen bei allen sich schnell teilenden Zellen hat. Das ist bei der Temodal-Chemo normal. Da die ja nach dem Rhythmus 5 Tage Zytostatika und 23 Tage Pause abläuft, ergibt sich daraus nach einer Weile ein "wunderschön regelmäßiges Muster".

Naja, so schön ist es auch nun wieder nicht ;)

Alles Gute allen, die es betrifft! Es wird!

01 März 2008

Transrapid, ja bitte! Aber warum so klein?

Ich hatte gearde eine Vision für Bayern. Nein für Deutschland. Nein, was sag ich denn: für ganz Europa!

Sie hat mit dem Transrapid-Projekt zu tun, das die (heilige) bayerische Staatsregierung plant. Bekanntlich soll ja zwischen München und dem so genannten Münchner Flughafen eine Transradpidstrecke gebaut werden.

In meiner visionären Art habe ich (beim Duschen heute morgen) natürlich sofort erkannt, dass dieses Ziel noch viel zu kurz gegriffen ist! Die Transrapidstrecke würde Milliarden verschlingen und nichts weiter leisten, als die fetten, satten Münchner 10 Minuten früher zum Flughafen zu bringen. Dabei weiß doch jeder Landshuter, dass Landshut seit dem Bau des Franz-Joseph-Strauß Airports näher am Münchner Flughafen liegt, als München selber.

Konsequenterweise müsste er deswegen natürlich "Airport Landshut" heissen, aber dazu später mehr. In diesem Post geht es schließlich um echte Visionen für Europa!

Meine Meinung ist, wie in der Überschrift bereist angedeutet: Transrapid, ja bitte! Aber dann gscheit!

Die Streckenführung bis zum Fluhafen ist doch viel zu kurz gedacht! Wenn schon, denn schon! Als Anfangsprojekt müsste die Streckenführung vom Hbf München doch mindestens bis Plattling gehen - dort gibt es den nächsten ICE-Anschluss!

Die Vision für Europa müsste dann natürlich noch viel weiter reichen: der Transrapid muss also mindestens bis Budapest oder Bratislava gehen. Also: München, Airport, Landshut, Dingolfing (für die BMW-Manager), Plattling (nächster ICE-Anschluss bis Hamburg), Linz, Wien, Budapest/Bratislava.

Das wäre eine echte Vision für Europa. Das würde Bayern noch wesentlich besser an das Wirtschaftswachstum in Osteuropa bzw im Balkan anbinden, das sich derzeit massiv die Österreicher "unter den Nagel reissen" wollen. So geht das natürlich nicht! Die Bayern haben da schon noch ein Wörtchen mitzureden...

Dann gäbe es natürlich auch demnentsprechende EU-Subventionen für ein solch visionäres Großprojekt. Und ganz nebenbei könnte noch der ein oder andere kleine Milliardenauftrag für bayerische/deutsche Unternehemen abfallen. BMW natürlich ganz vorn mit dabei, versteht sich. Die Streckenführung würde schließlich der Werksstruktur von BMW angepasst.

Ach ja, eine Haltestelle in Steyr müsste dann natürlich auch noch eingeplant werden. Damit die BMW-Manager schneller reisen können. Ganz ohne lästige Staus auf den mit BMW s überfüllten Autobahnen...

Dann wäre natürlich China auch am Transrapid schwer interessiert, weil das dem gesamten Ost(bayerisch-)europäischen Raum immensen wirtschaftlichen Auftrieb verschaffen würde und das ja neuerdings genau das ist, was die Kommunisten in China wollen...

Als, bitte liebe Leserinnen und Leser, betet für die bayerische Staatsregierung, auf dass sie diesen göttlichen Einfall erhalten möge!

Nichts gegen unseren neuen, hochgeschätzten, fränkischen Ministerpräsident Beckstein. Aber wenn ich schon höre, dass er mit "Demut" das Amt annimt, da wird's mir schon schlecht. Sowas kann ja nur ein Christ von der "falschen Sorte" sagen. Ein gestandner Katholik hätte so einen Blödsinn niemals gesagt!

Zum Hernn Ministerpräsident Beckstein nur soviel: Gott erhalten ihn. Und das möglichst bald! Wir brauchen einen neuen Franz Joseph Strauß! Einen Mann mit Format (2 x 1,5 x 1,5 Meter)

Prost Mahlzeit. Soldat Schweik meldet sich ab vom Dienst!

28 Februar 2008

Kooperation von Microsoft und AEG


Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, planen Microsoft und der deutsche Konzern AEG eine strategische Image-Partnerschaft.

Nachdem Microsoft empfindliche Strafen wegen diverser problematitscher Geschäftspraktiken zahlen musste, haben sich die Redmonder nun entschlossen, eine startegische Partnerschaft mit AEG einzugehen. Wie ein erstes (vertrauliches) Logodesign für die neue Windows-Version mit dem Codenamen VIENNA beweist, setzt Microsoft nun auf das bewährte Bodenständige Image von AEG.

Mit ihrem Slogan "Ausschalten, Einschalten, Geht wieder" sind sie die idealen startegischen Partner für Microsoft! Das hat bei Windows im Zweisfelsfall ja ohnehin schon immer funktioniert.

Oben das (noch vertrauliche) Logo aus dem neuen Mischkonzern Microsoft/AEG.

Die erste Ohrfeige aus Karlsruhe für Stasi 2.0-Chef Schäuble...

HA!

Ich habe es ja immer schon gesagt. Diese Schnüffelei geht zu weit! Jetzt haben wir die Bestätigung aus Karlsruhe erhalten: es gibt ein Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Das Datenspionage-Gesetz in diesem CDU-Bundesland da ist nur noch in äußerst engen Grenzen zulässig.

Jetzt, da die CDU/CSU mit Schäuble als "Sicherheits-Obermufti" eine ordentliche Ohrfeige verpasst bekommen hat, spielen sie sich schon wieder als Partei für Sicherheit UND Freiheit auf. Als ob das zusammengehen könnte, wenn man versucht, das eine für das andere zu verkaufen!

In diesem Spiegel-Online-Artikel berichten die Journalisten von einem Recht auf "Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme". Das war längst überfällig!

Die nächste Ohrfeige für diese Datenschnüffler mit den Stasi/Gestapo-Methoden ist bereits in Arbeit. Die Vorratsdatenspeicherung wird auch noch gekippt werden! Die nächste Verfassungsklage ist bereits in Arbeit.

Ich frage mich, wofür diese 'Nieten in Nadelstreifen' in der Politik eigentlich ihr Geld bekommen? Für's Handheben? Offensichtlich lesen sie ihre eigenen Gesetze nicht, sonst würden sie verstehen, dass sie sich da mit dem Grundgesetz in Konflikt begeben. Zahlen die die andauernden Gerichtskosten, die durch ihr Unvermögen entstehen eigentlich? Oder sind's nur wieder die Steuerzahler?

Dass da Bayern wieder ausscheren will, war ja eh klar. Die Bayern sind da ja was "Besseres". Die Laptop und Lederhosenpartei CSU [Communitisch Soziale Union, äh Verzeihung Christlich Soziale Union - immer diese Verwechselungen ;) ] Hat das bereits in ihren Propaganda-Heimatblättern wie z.B. die hiesige so genannte "Landshuter Zeitung" verlautbaren lassen.

Die CSU ist da der Zeit natürlich weit voraus! Eine derart zukunftsweisende Politik wie die der CSU muss solcherlei Probleme natürlich weit im voraus bedenken und schon handeln, bevor es zu spät ist. Darum ist Bayern ja das "fortschrittlichste Bundesland Deutschlands" und hat zum wiederholten mal in Folge ein AAA-Ranking eines dieser "ANALysten-Häuser" bekommen.

Gut dass die bayerischen Politiker (Politikerinnen braucht man bei der CSU ja nicht zu erwähnen, die schiebt man ins Fürther Landratsamt ab...) da wesentlich schlauer sind. Mit der bayerischen Bauernschläue hat sich so manches "Problemchen" schon von selber gelöst. Wie zum Beispiel diverse "Amigo-Affariren" in der Vergangenheit bewiesen haben.

Ein Ministerpräsident Stoiber geht dann halt nach Europa um das zu entbürokratisieren statt den 'Freistaat'. Hierzulande hat man dafür eh keinen Bedarf. Deshalb wird der Ministerpräsident Beckstein es auch sehr leicht haben in seinem Amt! Er hat ja auch bereits Erfahrungen als Innenminister gesammelt. Der findet also sicher einen ausgezeichneten, (fast) legalen Weg, die Bayern trotzdem auszuspionieren. Ganz ohne Karlsruhe.

Gut, dass hierzulande eh keiner ernsthaft mit Laptops was zu tun bzw. zu verbergen hat. Gell Herr Zwick und Herr Strauss junior!

Da braucht ja jetzt keiner mehr was zu fürchten, weil die Karlsruher Richter Euch ja für die Steuerhinterziehung mit Euren Computern wieder ein Grundrecht eingeräumt hat...

Das ist das wahre Problem in diesem Staat! Die Laute, die uns regieren haben keine Ahnung, was sie da tun und zahlen dürfen wir! Dummerweise ist ja bald wieder Wahl. Ich bin ja schon gespannt, wie dumm die Merheiten in Bayern wieder sein werden.

Na, wenn sie mal in die freien Meinungsäußerungen Anderer schauen würden mit den Laptops, die die Bayern jetzt so zahlreich benutzen, kann ja nix schiefgehen!

Prost Mahlzeit. Bis zum nächsten Watschenbaum, Herr Schäuble!

26 Februar 2008

Uff - Die fünfte!


Heute hab ich ganz schön gehackelt, wie die Österreicher so schön sagen...

Dafür, dass ja seit gestern Chemophase ist, tu ich ziemlich viel. Ich denk, ich werde mich jetzt mal langsam "zurückziehen" vom Arbeiten für heute. Nur noch schnell einen Post schreiben...

Ein Foto vom "Frühstücksritual" mit dem leckeren Tee von Georg wollte ich noch präsentieren...

So wie oben abgebildet sieht in etwa mein Frühstückstisch aus. Rechts der "gutste" Tee von Georg. Danke noch mal dafür!!! Sehr lecker! Oolong Tee oder so. Dafür braucht es natürlich ein angemessenes Behältnis.

Im Zentrum des Bildes meine heiß geliebte Teeschale von Patrick Sargent. Die ist vermutlich schon ein kleines Vermögen wert.

Der hatte so etwa 1998 an der Keramik-Fachschule in Landshut einen Workshop gemacht und dazu eine Ausstellung. Für die SchülerInnen und LehrerInnen gab es zur Ausstellung super-Sonderpreise. Ich habe damals für diese eine Teeschlae "schlappe" 50 DM bezahlt.

Mittlerweile hat er sich leider umgebracht. So etwa um 1999, noch bevor wir die schreckliche Nachricht erfuhren, dass Patrick Sergant tot ist, hatte ich einen Blick auf einen Sotheby's Katalog mit einer Auktion von Keramiken in London. Darunter einige Stücke von Patrick. Wenn ich mich recht entsinne waren das damals für eine Schale ca. 400 DM als Startpreis für die Autkion.

Da er mittlerweile tot ist und ich ein wunderschönes Unikat ergattern konnte, ist das Ding vermutlich mittlerweile unbezahlbar.

Ich sag es Euch aber allen gleich: ich geb sie nicht her!

So viel könnt ihr mir nicht bezahlen! Die brauch ich für meine Frühstücksrituale. Damit wird jeder neue Morgen was Besonderes. Guter Tag, jeder Tag.

:)

25 Februar 2008

Mein Besuch neulich in Wien und ein Rezept

Letzte Woche war ich in Wien, zu Besuch in meiner "alten WG". Dabei hatte ich das Privileg, dass ich einige alte Freundinnen und Freunde wieder treffen durfte.

Ich wurde von allen sehr zuvorkommend und nett empfangen und behandelt. Vielen Dank an Euch dafür!

Hier mal nur die "Highlights" meines letzten Besuches:

Ich war bei Cosi und Tom zu Besuch und wir hatten eine "Obstsaftorgie" mit kiloweise frischem Obst, aus dem wir am Abend einige seh leckere "Prototypencocktails" gemixt haben. Ohne Alkohol natürlich. Das verbietet sich für mich bis auf Weiteres. Ich hätte ja gerne mal wieder ein Fläschchen Sekt getrunken, oder wenigstens ein "Kistchen" Champagner, aber wenn's das nicht gibt, gibt's halt Selters...

Dafür habe ich den anwesenden Gästen Cosima, Tom (die waren eigentlich keine Gäste, sodnern die Gastgeber), Veronika und Stefan dann einen (ohne mich selbst übermäßig loben zu wollen) genialen Non-alcoholic-Cocktail kredenzt. Dummerweise bin ich nicht auf die Idee gekommen, ein Bild mit dem Handy vom Cocktil zu machen. Sorry, wir werden das bald wiederholen müssen. Vielleicht mag ja Jemand den Cocktail selber "nachbauen" und ein Bildchen davon machen...

Ich nenne ihn "Blutbad in Dublin". Der Titel stammt aus einer Zeit, als sich noch die eine Sorte Christen mit der anderen Sorte Christen in Irland nicht vertragen wollte und die sich gegenseitig die Bomben in Dublin "nur so um die Ohren gehauen haben".

Komisch und ich hatte gedacht, wir wären mittlerweile zivilisiert in Europa. Hab ich mich wohl getäuscht. Aber wie es scheint, Passt dieser Cocktail wunderbar auf die (neuere) Situation in Europa: selbst die größten Streithansln müssen einsehen, dass es nix bringt, sich dauernd zu "kloppen". Sie müssen einsehen, dass es viel mehr bringt, seine überschüssigen Energien in Kreatives umzuleiten bzw. zu sublimieren.

Für ALL* diese Streihansln ist dieser "Vitaminbombencocktail" genau das richtige:

Hier das "Rezept":

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"Blutbad in Dublin"
Zutaten: Erdbeeren, Himbeeren, eine Avocado, eine Banane, drei Orangen, Honig-Melonensaft, Zuckersirup, brauner Zucker für die Deko und evtl eine Kapstachelbeere oder eine schöne Erdbeere für die Deko.

Man nehme eine reife Avocado, eine Banane, drei Orangen (den frisch gepressten Saft daraus natürlich), etwas brauner Zucker, Melonensaft und etws Wasser zum Strecken.

Die Avocado "auslöfflen" und das grüne Fruchtfleisch in einen Mixer geben (bevorzugt ein Blender, es geht aber auch ein hohes Gefäß und ein Pürierstab). Die Banane dazu geben und beides ordentlich durch den Passierstab "jagen" bzw. durch den Blender zerkleinern lassen.
Dann nach und nach den O-Saft, etwas Melonensaft und etwas Wasser zugeben, um das Ganze etwas zu verdünnen.

Die ganze Prozedur unter ständigem Prürieren bzw immer wieder in den Blender schütten und einschalten. Nach Geschmack braunen Zucker oder auch etwas Zuckersirup zugeben.

Heraus kommt eine etwas dickflüssige "Brühe". Danach eine schöne Cocktailschale am Rand leicht befeuchten und den braunen Zucker in einen flachen Teller streuen. Das Cocktailglas mit dem befeuchteten Rand nach unten im Zucker auf dem Teller langsam drehen, so dass ein schöner Zuckerrand entsteht.

Danach die "grüne Brühe" in das Glas geben. Darauf kommen nacheinander ein paar Löffelchen Erdbeersaft (frisch passiert), etwas Himbeersaft (ebenfalls frisch passiert) und ein paar wenige frisch zerquetschte Waldbeeren. Die wirft man "einfach so" auf den Drink - sie stellen die "Leichenfetzen" dar, die nach so einem Blutbad übrigbleiben...

Wenn das Ganze hübsch blutig aussieht, genießen. Nach Wunsch kann man noch eine einzelne schöne Erdbeere einmal anritzen und zur Deko des Glases verwenden. Wir hatten eine Kapstachelbeere. Das ging auch und war sehr hübsch.

Dann kann man den Cocktail hübsch politisch unkorrekt genießen. Eine Prise schwarzer Humor vorausgesetzt ;)

Ende des Rezeptes
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Einen Abend wurde ich von den Jungs in der "alten WG" auch sehr zuvorkomend behandelt und bekam sogar Gute-Nacht Geschichten vorgelesen. Ich glaub das war gerade nach der Obstasaftorgie. Leider war ich nach der Orgie schon so fertig und müde, dass ich von den Einchlafgeschichten nur noch weiß, dass sie von Funny van Dannen waren. Das hatte meinen Humor ziemlcih gut getroffen, soweit ich mich noch dran erinnern kann. War ein sehr netter abend, auch wenn ich dann erst um c. 2:00 Uhr im WG-Wohnzimmer auf dem Feldbett eingepennt bin.

Ich möchte fast sagen, dass ich (während meiner Depressionen in Wien) nicht gemerkt habe, wie viele gute Freunde ich dort hatte und immer noch habe!

Vielen Dank an Euch für die schönen Tage!

Eine Kleinigkeit muss ich hier jetzt doch noch "reinquetschen". Ein paar wenige Impressionen, die mein Handy eingefangen hat...


Das hier war im Museumsquartier das MuMoK. Ein kurzer Besuch durfte natürlich für mich nicht fehlen...

Und hier haben wir die ansicht auf das Leopold Museum. Das ist gleich einmal umfallen im MQ und dann ist man schon da. Aber das wussetet ihr ja eh schon...

Dann wollte ich mich noch bei Georg Schwarz bedanken für seine großzügige Einladung zum Mittagessen und den leckeren Tee, den ich geschenkt bekam. Ich hab schon einmal ein paar Kannen davon getrunken. Ist sehr, sehr lecker! "Leider" ist der so gut für das Chi, dass ich total aufgedreht bin. Jetzt nehm ich morgens immer eine Baldrinkapsel, um wieder "runter zu kommen". Ist schon fast "pervers", aber ich bin von dem Tee so aufgedreht, dass ich kaum still sitzen kann.

Da bleibt wieder einiges an Energie für Kreativität übrig. Das werde ich gleich wieder reinvestieren in das ALL*-Projekt...